Im Jahre 742 n. Chr. wurde Karl der Große als ältester Sohn von Pippin dem Kurzen und Bertrada geboren. Sechsundzwanzig Jahre später (768 n. Chr.) erbte er den westlichen Teil des Reiches seines Vaters, der andere Teil ging an seinen jüngeren Bruder Karlmann. Die darauffolgenden 46 Jahre nutzte Karl, um sein persönliches Lebenswerk zu verwirklichen: „das Reich Gottes auf Erden zu vergrößern“.

Dies gelang ihm erfolgreich, denn ihm unterwarf sich halb Europa – mehr oder weniger freiwillig. Den Höhepunkt seiner Karriere erlebte Karl der Große als er am 25. Dezember 800 in Rom von Papst Leo III. zum „Imperator Romanum“ gekrönt wurde. Mehr als 300 Jahre hatte niemand mehr diesen Titel getragen.Bei so viel Macht und Größe liegt die Vermutung nahe, dass Kaiser Karl ein strenger, unnachgiebiger Herrscher war. Hinzu kam, dass er durch seine Größe (1,90 Meter) und seine aufrechte, gerade Haltung zu einer der imposantesten Erscheinungen seiner Zeit gehörte.

Die Beschreibung seines Biografen Einhard charakterisiert ihn jedoch als nachsichtigen, großmütigen und liberalen Menschen, der allerdings auch impulsiv und voreilig handelte. Karl sprach neben seiner Muttersprache (fränkisch) auch Latein und Griechisch. Zudem entwickelte er eine fränkische Grammatik und führte zusammen mit seinem Berater Alkuin die allgemeine Schulbildung ein, bei der kein Unterschied zwischen Knechten und Freien gemacht wurde.

Trotz des Erfolges blieb Karl auf dem Teppich. Seine Kleidung unterschied sich nicht stark von der seines Volkes. Alkoholgenoss er in Maßen und formale Bankette mied er wo er nur konnte. Viel lieber veranstaltete er sogenannte „karolingische Hallenabende“, bei denen in geselliger und lockerer Runde viel und gut gegessen, musiziert und diskutiert wurde. Zu solchen Anlässen stellte er auch seinen Familiensinn unter Beweis, denn zu seinem Anhang zählten der gesamte Haushalt einschließlich aller Bediensteten und Berater.

Apropos Familie: Dieses Kapitel war für heutige Verhältnisse ein besonderes. Er überlebte vier Ehefrauen und hatte zahlreiche Geliebte, die damals als Friedelfrauen bezeichnet wurden. Auf diese Weise entstanden elf eheliche und acht uneheliche Kinder.

Karl liebte das Baden in den heißen Quellen Aachens. Hier schwamm er täglich zwei Stunden und da er so außerordentlich gesellig war, badeten meist hunderte von Menschen mit ihm. Eine weitere Vorliebe war die Jagd in weitläufigen Waldgebieten.

Kurz vor seinem Tod, mit 72 Jahren, gestaltete sich die Regierung des Reiches schwierig. Es kam zu Aufständen und Rebellionen im Inneren des Landes und zur Bedrohung durch Frankreich und Dänemark. Nach einem Jagdunfall erkrankte Karl der Große an einer Rippenfellentzündung, der er am 28. Januar 814 erlag.

Noch am gleichen Tag wurde er in seiner Aachener Pfalzkapelle (heutiger Dom) beigesetzt.

Text: Aachen Tourismus / www.aachen-tourismus.de

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