Hochrhein Höhenweg 5: Bechtersbohl - Lottstetten

Logo Hochrhein Höhenweg 5: Bechtersbohl - Lottstetten
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Tourdaten
20,65km
443 - 672m
Distanz
374hm
355hm
Aufstieg
05:30h
 
Dauer
Kurzbeschreibung

Weite Aussichten zwischen dem Klettgau und dem Rheintal prägen die grenzüberschreitende Höhenwanderung von der Küssaburg über den Kleinen Randen und den Rafzer Berg nach Lottstetten.

Schwierigkeit
mittel
Bewertung
Technik
Kondition
Landschaft
Erlebnis
Ausgangspunkt

Bechtersbohl

Wegverlauf
Gasthof Hirschen
0,0 km
Bechtersbohl
0,2 km
Gasthof Küssaburg
1,5 km
Wannenberg (690 m)
4,7 km
Wannenberg (690 m)
5,2 km
Rafzerstein
18,5 km
Restaurant zum Bahnhof
20,5 km
Lottstetten
20,5 km


Beste Jahreszeit
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Beschreibung

Die vorletzte Etappe auf dem Hochrhein Höhenweg startet in Bechtersbohl, einem Ortsteil von Küssaberg. Im 15. Jahrhundert beherrschten die Grafen von Sulz die Region. Sitz ihrer Landgrafschaft Klettgau war die Burg Tiengen. Sowohl die katholische Kirche Bechtersbohl als auch die Küssaburg tragen noch heute das Sulz-Brandis'sche Wappen am Eingang. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die bereits im 11. Jh. erbaute Küssaburg durch die österreichische Besatzung vor der Übergabe an die Schweden selbst in Brand gesetzt und danach nicht wieder aufgebaut. Mit der Bildung der Schweizer Eidgenossenschaft schrumpfte das Herrschaftsgebiet der Grafen. Um ihre Schulden abzutragen verkauften sie im Jahr 1651 den südlichsten Teil des alten Klettgaus, das Rafzerfeld an die Stadt Zürich, fünf Jahre später den nordöstlichen Teil ihrer Grafschaft an die Stadt Schaffhausen. Deutsches Reichsgebiet ging so an die Schweiz über.

Der Deutsch - Schweizer Wanderweg ist durchgehend mit der weiß-blauen Raute auf gelbem Grund markiert.

Wegbeschreibung

Ausgangspunkt dieser Etappe ist der Wegweiserstandort „Bechtersbohl“ des Schwarzwaldvereins in der Ortsmitte der Gemeinde Küssaberg. Mit dem Blick auf die Kirche St. Martin gehen wir an dieser entlang rechts hoch zum „Allmendweg“ und weiter in Serpentinen zur Küssaburg hinauf, deren Besichtigung sich allein schon wegen der großartigen Rundumsicht lohnt: im Norden zu den Höhenzügen des Schwarzwalds, in den Klettgau bis zum Randen; im Süden zum Rheintal nach Bad Zurzach, bei guter Fernsicht auf den Schweizer Jura und die Alpen. Die Idylle hier oben wird nur durch den Flugverkehr nach Zürich-Kloten getrübt sowie die Emissionen des nahen Atomkraftwerks Leibstadt.

Im Anschluss wandern wir am Gasthof Küssaburg vorbei zu den Standorten „Küssaberg“ und nehmen den linken Weg zwischen dem Bergwald und dem Naturschutzgebiet „Orchideenwiese Küßnach“ in das „Alkheimer Holz“. In diesem „Bohnenviertel“ wurde zwischen 1630 und 1750 Bohnerz abgebaut. Verhüttet wurde das bohnenförmige Roheisenerz in der Eisenschmelze Jestetten.

Beim Sendeturm auf dem Wannenberg (676 m) endet der Waldweg. Die asphaltierte Zufahrtsstraße bringt uns weiter zum Aussichtspunkt „Vieletschen“. Der weite Ausblick nach Norden in den Schwarzwald sowie nach Süden bis zu den Alpen macht diesen Punkt auch für Ornithologen interessant, wie die Informationstafel zum „Zugvogel-Beobachtungspunkt Wannenberg“ erläutert.

Dahinter geht es auf wanderfreundlichen Wegen am Waldrand entlang weiter und linksabbiegend durch Mischwald zum großen Rastplatz "Kalter Wangen" vor dem Bergscheuerhof. Danach umrunden wir den Kalten Wangen, einen Ausläufer des Randen. Seine Ostflanke bietet ein prächtiges Alpenpanorama.

Am Käppeleberg überschreiten wir beim Grenzstein Nr. 23 die grüne Grenze zur Schweiz. Als dieser Stein 1859 gesetzt wurde, grenzten hier das Großherzogtum Baden (GB) und der Canton Zürich (CZ) aneinander. Heute verbinden zwei Wanderwegesysteme die beiden Länder. Auf deutscher Seite waren wir die weißen Schilder mit Entfernungsangaben gewohnt. Jetzt müssen wir uns mit dem Schweizer Markierungssystem vertraut machen. Auf gelben Schildern sind in der gleichen Richtung andere Zwischenziele mit Entfernungszeiten angegeben. Die Schweizer kennen unseren Hochrhein-Höhenweg nicht, erlauben dafür gelbe Zusatzschilder, die mit der Raute des Fernweges die Wanderer sicher durch Schweizer Hoheitsgebiet hindurch lotsen. Einen unbedingt empfehlenswerten Schweizer Hochrhein-Wanderweg gibt es übrigens auch: entlang des südlichen Hochrhein-Ufers verläuft die ViaRhenana, einer der Kulturwege der Schweiz.

Zwei Kilometer weiter können wir bei der offenen Forsthütte einen vorbildlichen Schweizer Grillplatz zur Rast nutzen. Danach ist beim Passieren der Landstraße Vorsicht geboten. Ab dem Flüestig blicken wir über die Reben des Zürcher Weinlandes auf Wil und das sich darunter erstreckende Rafzerfeld. Von der einstigen Kornkammer wandelte es sich zur Kieskammer, in der die frühere Artenvielfalt durch ökologische Ausgleichsmaßnahmen wiederhergestellt werden soll. Glarner und Innerschweizer Alpen sind bei Föhnwetterlage zum Greifen nahe. Dagegen lohnt der Rafzer Hausberg, der Schürlibuck, keinen Abstecher mehr. Den einst regional bedeutenden Aussichtspunkt hat sich die Natur zurück erobert.

Oberhalb der sog. „Chnübrächi“ biegen wir gelenkschonend nach Norden zur Grenze nach Deutschland ab. Diese wird durch den historischen Rafzerstein (1728) mit dem Wappen der Grafen von Sulz markiert. Zwischen 1840 und 1935 lagen die angrenzenden deutschen Gemeinden in einem Zollausschlussgebiet, das durch einen Deutsch – Schweizer Staatsvertrag geregelt war. Grenzgänger benötigten keinen Ausweis.

Ohne Stunden- oder Kilometerangabe legen wir in 30 Minuten die letzten zwei Kilometer bis zum Bahnhof Lottstetten zurück. Vor der Rückfahrt lädt das Restaurant zum Bahnhof zur Schlusseinkehr (Montags Ruhetag).

Höchster Punkt
672 m
Zielpunkt

Bahnhof Lottstetten

Höhenprofil
© outdooractive.com

Ausrüstung

Feste Wanderschuhe mit gutem Profil, ausreichende Verpflegung und Getränke. Es gibt unterwegs keine Verpflegungs- oder Einkehrmöglichkeit! Für die grenzüberschreitende Tour ist ein Personalausweis erforderlich.

Sicherheitshinweise

Die Route verläuft auf unkritischen Wegen. Weiche Waldwege können durch Forstfahrzeuge matschig sein.

Tipps

Am Südhang des Küssaberges gedeihen zahlreiche Orchideenarten auf der Orchideenwiese Küßnach. Bei Föhnwetterlage beeindruckt der Blick auf Jura und Alpen.

Zusatzinfos

Touristinformation Küssaberg
Tel.: +49 7741 600145

www.kuessaberg.info

 

Führer durch die Küssaburg:
www.kuessaberg.info/gemeinde/gemeindeleben/geschichte

 

Streifzug durch die ehemalige Landgrafschaft Klettgau:
www.klettgau-historia.de

 

ViaRhenana - die Hochrheinroute von Basel nach Kreuzlingen

 

Schwarzwaldverein e.V.

www.schwarzwaldverein.de  


Anreise

Über die B34 Waldshut – Schaffhausen, Abzweigung Bechtersbohl; weiter über die L162 nach Bechtersbohl

Öffentliche Verkehrsmittel

Der Ausgangsort Bechtersbohl ist nur unzureichend an den öffentlichen Nahverkehr angebunden. Als Alternative zur Bushaltestelle "Bechtersbohl" empfiehlt sich die nördlich außerhalb des Ortes, an der B34 (ab)gelegene Haltestelle "Küssaberg Bechtersbohl Abzw."

Die Rückfahrt erfolgt ab der Bahnstation Lottstetten mit regelmäßig verkehrenden S-Bahnen.

 

Fahrplanauskunft:

Nahverkehr Baden-Württemberg: www.efa-bw.de

Deutsche Bahn AG: www.reiseauskunft.bahn.de

Parken

Parken in Bechtersbohl


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