Tourdaten
223,18km
66 - 649m
Distanz
4.609hm
4.804hm
Aufstieg
06:30h
 
Dauer
Kurzbeschreibung

Ein beeindruckendes Wandererlebnis durch Wiesen und Wälder. Sagenhafte Weitblicke, Seen, wilde Bäche, steile Schluchten und sanfte Bergkuppen. Der Westerwald-Steig gehört zu den TopTrails of Germany

Schwierigkeit
mittel
Bewertung
Technik
Kondition
Landschaft
Erlebnis
Ausgangspunkt

Bahnhof Herborn Ecke Augustastraße/Dr.-Siegfried-Straße (Navigationspunkt: N50 41.079 E8 18.455)

Wegverlauf
Kirchberg
Fusse Höll
Altstadt
Herborn (287 m)
Kernstadt
Dollenberg
0,1 km
Uckersdorf
6,8 km
Medenbach
8,9 km
Erdbach
11,5 km
Schauhöhle Herbstlabyrinth
12,3 km
Erdbachschwinde
13,5 km
Breitscheid
14,0 km
Kolb-Spalte
14,1 km
Heilige Dreifaltigkeit
14,5 km
Zum Cockpit
15,5 km
Bartenstein (614 m)
17,8 km
Mühlbach
21,5 km
Homberg
27,5 km
Klön-Snak
29,6 km
Rehe
29,8 km
Soldatenheim "Am Alsberg"
35,8 km
Rennerod
38,4 km
Seitenstein
40,3 km
Winnen
50,0 km
Gemünden
51,4 km
Westerburg
54,3 km
Hergenroth
57,0 km
Brandscheid (420 m)
63,2 km
Rothenbach
64,9 km
Himburg
68,4 km
Dreifelden
76,1 km
Linden
78,0 km
Wiedquelle
79,0 km
Enspel
86,4 km
Hardt
90,6 km
Langenbach bei Bad Marienberg
92,3 km
Bad Marienberg
94,2 km
Gemeinde Christen Ecclesia
94,5 km
Hedwigsturm
96,5 km
Rollstuhlschaukel
96,7 km
Stangenrod
100,8 km
Korb
102,5 km
Hachenburg
107,2 km
Nister
109,1 km
Nistermühle
110,5 km
Basilika Kloster Marienstatt
113,0 km
Kloster Marienstatt
113,1 km
Streithausen
115,1 km
Limbach
116,4 km
Astert
119,2 km
Heuzert
121,7 km
Heimborn
123,2 km
Deutsches Eck des Westerwaldes
123,4 km
Ehrlich
125,2 km
Zum Nisterstrand
125,3 km
Stein-Wingert
127,4 km
Idelberg
128,5 km
Alhausen
128,9 km
Nassen
132,9 km
Racksen
133,4 km
Haus S.E.E.
134,8 km
Marienthal
134,9 km
Klostergastronomie Marienthal
135,0 km
Zur schmerzhaften Mutter
135,0 km
Beul
139,4 km
Beulskopf (388 m)
139,4 km
Oberirsen
143,1 km
Werkhausen
148,6 km
Forstmehren
152,5 km
Ersfeld
154,4 km
Mehren
156,5 km
Evangelische Pfarrkirche
156,6 km
Püscheid
160,6 km
Ahlbach
162,1 km
Flammersfeld
165,3 km
Hoben
166,1 km
Seelbach (Westerwald)
168,3 km
Seifen
169,6 km
Döttesfeld
170,4 km
Hui Wäller-Stube
170,6 km
Auf dem Wäschchen Pfädchen
170,8 km
Hoffnungstal
172,8 km
Pleckhausen
175,6 km
Grenzbachmühle
179,0 km
Horhausen
180,2 km
Huf
181,2 km
Luchert
181,7 km
Niedersteinebach
183,1 km
Heckerfeld
185,2 km
St. Petrus
186,0 km
Peterslahr
186,0 km
Birkelsberg (210 m)
186,6 km
Steinshof
187,8 km
Mettelshahn
188,3 km
Mettelshahner Schweiz (245 m)
189,1 km
Bertenau
190,6 km
Aussichtspunkt Siebengebirge
190,9 km
Jungfernbrunnen
191,0 km
Jungfernhof
191,1 km
Ammerich
192,4 km
Paffhausen
193,0 km
Kodden
194,3 km
Strauscheid
196,0 km
Weißenfels
198,1 km
Roßbach
204,4 km
Waldbreitbach
210,2 km
Mariengrotte
211,7 km
Hausen (Wied)
212,2 km
Malberg-Hütte
216,0 km
Malberg (373 m)
216,1 km
Hähnen
216,1 km
Arienheller
222,0 km
Rheinbrohl
223,0 km


Beste Jahreszeit
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Beschreibung

Auf dem Westerwald-Steig durchwandert der erlebnishungrige Wanderer eines der charakteristischsten Mittelgebirge Deutschlands. Unverbrauchte Natur, atemberaubende Panoramen und idyllische Täler:  Dutzende Seen, Klöster, Schlösser, Burgen und historische Altstädte. Auf der 11- bis 16 Tagesetappen umfassenden Streckenwanderung wird Wandern zum Premium-Erlebnis. Der Westerwald-Steig bietet eine Fülle natürlicher Voraussetzungen für ein facettenreiches Wandererlebnis.: Intakte Natur, ländliche Ruhe, lebendige Mittelzentren neben bäuerlicher Tradition. Der Westerwald-Steig ist die Erlebnis-Ader mitten durch den Westerwald. 235 km Natur satt. Hoch hinaus und tief hinunter. Voller Überraschungen, voller Höhepunkte, voller Erlebnisgipfel.

Wegbeschreibung
1. Etappe (Herborn bis Breitscheid) - 15 km, ca. 4,5 h Gehzeit

Das hessische Herborn ist das östliche Tor zum Westerwald. Die romantische Stadt liegt am Fuße des Westerwaldes im Dilltal und gehört zu den besterhaltenen mittelalterlichen Stadtanlagen Deutschlands. Der Westerwald-Steig startet auf dem Marktplatz (S) (Altstadt Herborn (1). Im Herborner Stadtteil Uckersdorf zwitschern besonders viele Vögel im Vogelpark mit über 100 exotischen und einheimischen Tierarten. Der Steig führt weiter über einen Höhenrücken mit schöner Aussicht ins Medenbachtal im Norden und ins Ambach- und Erdbachtal im Süden. In dem kleinen Karst- und Höhlengebiet können auf engstem Raum die geologischen Grundzüge der Erdgeschichte und die frühe Besiedelung des Menschen studiert werden. Der Erdbach, versickert bei Breitscheid im „Kleingrubenloch“, fließt durch Erdbachhöhlensystem und tritt in einer starken Karstquelle am Erdbacher Steinbruch wieder zu Tage. Forscher stießen bei Erdbach (Ortsteil von Breitscheid) auf 25 Millionen Jahre alte Reste tertiärer Großtiere (Krokodil und Nashorn) sowie auf Fossilien, die vor 350 Millionen Jahren im Erdbacher Urmeer lebten. Ab Mai 2009 wird ein Teil des Höhlensystems der Öffentlichkeit zugänglich sein. Die „Steinkammern“ sind Kult- und Wohnhöhlen aus der Zeit 500 v. Chr. Im Erdbacher Geologischen Museum „Zeitsprünge“ kann man sich über die archäologischen und geologischen Funde informieren. 2008 wird die Tropfsteinhöhle „Knöpfchenhalle“ für Besucher geöffnet.

2. Etappe (Breitscheid bis Fuchskaute) - 12 km, ca. 3.5 h Gehzeit

In der Gemeinde Breitscheid am Osthang des Westerwaldes liegen zwischen dem Naturdenkmal „Dicke Eiche“ und dem Breitscheider Flugplatz 300 Höhenmeter.

Auf dem Weg ins Naturschutzgebiet Fuchskaute durchquert der Westerwald-Steig die typische Kulturlandschaft des Hohen Westerwaldes mit sanft gewellten Basalthochflächen, Offenlandschaft und Windschutzhecken. Diese Fichtenstreifen wurden zwischen 1835 und 1838 als Schutz vor dem viel besungenen Westerwälder Wind angelegt. Sie bewahrten die Ackerböden vor Erosion und die Ernte vor Sturmschäden. Entlang der Schutzhecken geht es weiter über den Barstein zum Heisterberger Weiher, durch Naturschutzgebiet mit Feuchtbiotop und Blumenwiesen. Hier blühen Weidenröschen, Fuchskreuzkraut und Hirschholunder. Der große Anteil an offener Landschaft ermöglicht auf diesem Streckenabschnitt ein Wandern mit ständiger Aussicht.

Die Fuchskaute ist mit 657 Metern der höchste Berg des Westerwaldes (2). Der Name bezieht sich auf den Fuchs, der hier seine Kaute (Höhle) hat. Am Osthang der Fuchskaute verläuft die Landesgrenze zwischen Hessen und Rheinland-Pfalz. In der Fuchskaute trifft der Westerwald-Steig auf die Westerwaldvariante des Rothaarsteigs. An und auf der Basalthochebene der Fuchskaute haben das raue Klima und eine traditionelle Art der Weidenutzung Wiesen entstehen lassen, wie sie sonst typisch für die Alpen sind. Fast 300 Blütenpflanzen und Bäume, 300 Schmetterlingsarten und fast 50 verschiedene Vögel wurden hier bereits gezählt.

3. Etappe (Fuchskaute bis Rennerod) - 13 km, ca. 3 h Gehzeit

Von der Fuchskaute führt der Westerwald-Steig an Homberg vorbei nach Rehe. Die Landschaft senkt sich nur allmählich ab, Rehe liegt immerhin noch auf 550 Metern Höhe. Besonders sehenswert ist in Rehe das Rathaus, ein mit Schnitzereien geschmückter Fachwerkbau mit ornamentverzierter Tür. Im Obergeschoss gibt es einen evangelischen Betsaal mit Bänken und Kanzel aus dem Jahre 1741.

In Rehe sieht man auch einige typische Westerwälder Bauernhäuser mit schwerem Gebälk und an einer Seite tief herabgezogenem Dach. Nun ist es nicht mehr weit zum Naturschutzgebiet Krombachtalsperre. Der 93 Quadratmeter große Stausee wurde zwischen 1946 und 1949 angelegt. Hier gibt es eine Vogelbeobachtungsstation, Campingplatz, Bootsausleih und Surfschule.

4. Etappe (Rennerod bis Westerburg) - 16 km, ca. 5 h Gehzeit

Rennerod liegt windgeschützt in dem sich nach Süden neigenden Tal des Holzbachs. Der Westerwald reicht bis an das Stadtgebiet heran. Zwischen Rennerod und Westerburg liegen die Secker Weiher, die der Steig direkt passiert. Sie wurden ab 1672 von Fürst Moritz Heinrich von Nassau-Hadamar unweit eines kleinen Jagdschlösschens angelegt. Der Große Weiher ist zehn Hektar groß. Hier gibt es einen Campingplatz mit Gaststätte.

Die Attraktion dieser Etappe ist die Holzbachschlucht. Der Einstieg in die Schlucht befindet sich am Dappricher Hof bei Seck. Der Holzbach, ein Nebenbach des Elbbaches, hat sich hier seinen Weg tief in den Basalt gegraben, ehe er an Gemünden vorbei nach Hessen fließt. Die Schlucht ist rund einen Kilometer lang und bis zu 30 Meter tief. Heruntergebrochene Basaltblöcke und umgestürzte Bäume geben dem engen Tal einen wildbachartigen Charakter. Informationstafeln entlang der Schlucht helfen den Besuchern bei der Bestimmung der hier heimischen Pflanzen und Tiere.

Rund um Westerburg ist die Landschaft nicht von unbelaubten und zerklüfteten Basaltkegeln bestimmt. Sanfte Kuppen, ausgedehnte Laubwälder und breite Wiesentäler zeichnen diese Region aus. Man erlebt die unterschiedlichsten Landschaftsformen. Hinter hervorspringenden Bergkuppen bieten sich immer wieder neue Einblicke.

Von Westerburg bietet sich ein Abstecher zum nahen Wiesensee an, der nicht direkt am Westerwald-Steig liegt. Er ist 80 Hektar groß und bezieht seine große Anziehungskraft aus der landschaftlichen Schönheit. Früher Fischzuchtgewässer ist er heute ausschließlich Erholungsgebiet. Neueste Attraktion auf dem Wiesensee ist der BBQ-Donut, ein originelles Wasserfahrzeug, das zehn Personen eine vergnügliche Fahrt mit Speis und Trank auf dem Wasser verspricht.

5. Etappe (Westerburg bis Freilingen) - 18 km, ca. 5,5 h Gehzeit

Von Westerburg über Rothenbach führt der Westerwald-Steig zur Westerwälder Seenplatte, eine besonders reizvolle und einmalige Kulturlandschaft im Westerwald. Sie breitet sich als wellige Hochfläche zwischen den Bergköpfen des Hachenburger und Höchstenbacher Waldes im Norden bis zum Tal des Saynbaches im Süden aus.

Sieben Stauweiher gaben der Westerwälder Seenplatte ihren Namen. Die Weiher sind untereinander mit Kanälen verbunden. Im Strandbad am Postweiher kann man baden, Paddel- und Tretboot fahren sowie surfen. Die Wied, der größte Fluss des Westerwaldes, durchfließt den Dreifelder Weiher. Der gesamte Bereich der Seenplatte genießt Landschaftsschutz. In Dreifelden steht die älteste Steinkirche des Westerwaldes und die gewaltige Friedenseiche. Der Westerwald-Steig nutzt den Wiedwanderweg. Bei Linden erreicht der Westerwald-Steig die Wiedquelle, bei der Tische und Bänke zur Rast einladen. Später geht es durch herrlichen Buchenwald über den Großen Weißenstein zum Gräbersberg. Dort hat man neben einer Einkehrmöglichkeit in der zünftigen Alpenroder Hütte einen weiten Rundumblick vom Aussichtsturm.

6. Etappe (Freilingen bis Nistertal) - 16 km, ca. 5 h Gehzeit

Eine Schatzkammer der besonderen Art zwischen Nistertal, Enspel und Stockum-Püschen ist der Tertiär- und Industrie-Erlebnispark Stöffel (3). In den Ablagerungen eines Maarsees kann man 25 Millionen Jahre Erdgeschichte verfolgen. Ein einmaliges Industrieensemble dokumentiert die 100-jährige Geschichte des Basaltabbaus und zeigt die Verarbeitung des Gesteins. In der mehr als 100 Jahre alten Schmiede gibt es seit kurzem die „Historische Werkstatt“, die den Besucher auf eine Reise in die Industriegeschichte mitnimmt und Einblicke in die harte Arbeitswelt vergangener Zeiten gewährt.

7. Etappe (Nistertal bis Bad Marienberg) - 7 km, ca. 2,5 h Gehzeit

Die Kurstadt Bad Marienberg im Hohen Westerwald ist der richtige Ort für eine längere Verschnaufpause. Müde Wanderfüße werden auf dem Barfußpfad wieder fit gemacht. 18 verschiedene Bodenbeläge – von kribbelnden Tannenzapfen, weichem Rindenmulch, runden Flusskieseln bis zu rauen Baumscheiben – wechseln einander ab. Angenehme Düfte von den Blumen- und Kräuterbeeten rechts und links des Pfades kitzeln die Nase. Gleich nebenan wachsen im Apothekergarten über 100 verschiedene Pflanzen, von der Königskerze bis zum Lavendel. Etliche Tafeln informieren über die Pflanzenheilkunde nach der Lehre von Pfarrer Kneipp.

8. Etappe (Bad Marienberg bis Hachenburg) - 15 km, ca. 4,5 h Gehzeit

Der Westerwald-Steig führt direkt durch den Bad Marienberger Basaltbruch mit vielen Informationen über den Basaltabbau. Ganz in der Nähe liegt der ganzjährig geöffnete Wildpark mit Falknerei. Rund um den Wild- und Basaltpark gibt es drei Nordic-Walking-Routen mit schöner Aussicht auf das Nistertal. Den spektakulären „Westerwaldblick“ kann man vom 2008 errichteten Hedwigsturm beim Wildpark genießen (befindet sich noch im Bau).

In Hachenburg erwartet den Wanderer das sehr sehenswerte Landschaftsmuseum. Kern des Museums ist das barocke Jagdzeughaus der Grafen von Sayn-Hachenburg. Ein Freilichtmuseum zeigt eine Gehöftgruppe mit Gebäuden, die aus anderen Orten hierher umgesetzt wurden: Mühlenwohnhaus, Scheune, Backhaus, Ölmühle, Arme-Leute-Haus und Dorfbrunnen mit Kräutergarten. Unbedingt ansehen sollte man sich den Marktplatz mit Löwenbrunnen, dem Gasthaus zur Krone und schönen Fachwerk- und Bürgerhäusern. Schloß Hachenburg (4).

9. Etappe (Hachenburg bis Limbach) - 11 km, ca. 3 h Gehzeit

Im Tal der Nister hat die klösterliche Gemeinschaft einen guten Ruf. Ab 1476 wurde das im 12. Jahrhundert gegründete Kloster Marienstatt auf Bitten der Grafen von Sayn an drei Tagen auch für Laien geöffnet (5). Das war der Beginn der Wallfahrt in dieser Gegend. Der Marienwanderweg zwischen den Klöstern Marienstatt und Marienthal hat seinen Ursprung in dieser Zeit. Heute hat das Kloster ein Brauhaus mit Biergarten sowie einen Wanderparkplatz und zieht besonders an Wochenenden viele Menschen an.

Die Gemeinschaft, die in den letzten Jahrzehnten immer um die 25 Mönche des Zisterzienserordens zählte, versucht das monastische Leben ("ora") mit den verschiedensten Tätigkeiten ("labora") zu verbinden. Über Streithausen erreicht der Westerwald-Steig die Kleine Nister, die dem Weg bis nach Limbach treu bleibt.

10. Etappe (Limbach bis Marienthal) - 20 km, ca. 6 h Gehzeit

Bei Limbach führt der Westerwald-Steig auf einem Wiesenweg entlang der Kleinen Nister in Richtung Heunigs Höhlenweg (Bachlehrpfad) zum Aussichtspunkt Hohe Ley. Auf den naturbelassenen Waldpfaden kann man hier die sprichwörtliche Stille des Westerwaldes in vollen Zügen genießen und mit etwas Trittsicherheit – auf unregelmäßigen Stufen über die Abraumhalden geht es steil bergab – ein mittelalterliches Dachschieferbergwerk besichtigen.

Auf dem Marienwanderweg führt der Westerwald-Steig vorbei an Astert und Heuzert nach Heimborn zu einer der schönsten Stellen im Westerwald, zum Zusammenfluss von Großer und Kleiner Nister, auch das „Deutsche Eck der Kroppacher Schweiz“ genannt. Hier weiten sich die beiden Flusstäler zu einem schönen Platz, der wohl jeden Wanderer zur Rast verführt. Beide Flüsse entspringen im Hohen Westerwald und fließen zunächst durch eine weite wellige Hochfläche, bevor sie sich tief durch die steilen Felsrücken des devonischen Schiefergebirges graben und so der Landschaft der Kroppacher Schweiz ihren ganz besonderen Reiz verleihen.

Bei Stein-Wingert gelangt der Westerwald-Steig zum Weltende, einem weiteren Höhepunkt des Weges. „Weltende“ heißt der Naturpfad, der durch unberührte Niederwaldflächen in romantischer Stille einen der schönsten Teile der Kroppacher Schweiz durchquert. Seinen Namen verdankt der Weg einer Schenkung. Wilhelm, Herr von Reichenstein, überließ 1451 der Abtei Marienstatt den Zehnten.

In diesem Zusammenhang wurde der Ort Flögert erstmals urkundlich erwähnt. Da zu ihm nur ein Weg führte, wurde er im Volksmund „Am Ende der Welt“ genannt. Die wenigen Kinder aus Alhausen mussten früher täglich über den in den Fels gehauenen Pfad, der nur mit einem Drahtseil vor dem Abrutschen in die Nister bewahrte, die unwegsame steile Felswand auf dem Weg in die Dorfschule in Stein-Wingert bezwingen. Heute ist „Weltende“ ein reizvoller Wanderpfad.

11. Etappe (Marienthal bis Weyerbusch) - 16 km, ca. 5 h Gehzeit

Vom Kloster Marienthal (6) mit sehenswertem barockem Altar führt der Westerwald-Steig über den 388 Meter hohen Beulskopf mit dem Raiffeisenturm, der eine hervorragende Fernsicht bis ins Siebengebirge, ins Bergische Land und zum Rothaargebirge bietet.

12. Etappe (Weyerbusch bis Flammersfeld) - 14 km, ca. 4 h Gehzeit

Weyerbusch wurde besonders bekannt durch Friedrich Wilhelm Raiffeisen, der hier im Jahre 1845 als Amtsbürgermeister eingesetzt wurde. Im Hungerwinter 1846/47 schuf er den Weyerbuscher Brodverein und begründete damit das Genossenschaftswesen. Um die Gemeindebewohner während dieser schwierigen Zeit mit billigem Brot zu versorgen, ließ er ein Backhaus errichten und bot Brot um die Hälfte billiger als üblich an. Nachdem Raiffeisen mit seiner Idee in Weyerbusch so große Erfolge feierte, setzte er sein soziales Engagement auf diesem Gebiet weiter fort und fand weltweit große Beachtung. Das Raiffeisenmuseum mit Bauerngarten in Flammersfeld zeigt in einem rund 250 Jahre alten Haus, wie zu Raiffeisens Zeiten gearbeitet und gelebt wurde.

13. Etappe (Flammersfeld bis Horhausen) - 18 km, ca. 5,5 h Gehzeit

Von Flammersfeld führt der Westerwald-Steig in Richtung Ahlbach und an Seifen vorbei am Ortsrand von Döttesfeld ins Grenzbachtal. Das rund 12 Kilometer lange Tal verbindet die Landkreise Neuwied und Altenkirchen. Hier befindet sich auch der gemeinsame Nordic-Walking-Park der Verbandsgemeinden Puderbach und Flammersfeld. Höhepunkt der Tour ist der Aufstieg auf den Hölderstein mit schöner Aussicht auf das renaturierte Grenzbachtal, in dem sich eine Herde von Heckrindern wohlfühlt.

14. Etappe (Horhausen bis Strauscheid) - 16 km, ca. 4,5 h Gehzeit

Rund um Horhausen ist die Geschichte des Erzbergbaus lebendig. Auf dem Vorplatz der neoromanischen Pfarrkirche im Zentrum von Horhausen steht eine Bronzeplastik eines berühmten Sohnes der Stadt: Joseph Kardinal Höffner, langjähriger Kölner Erzbischof. Aus Horhausen stammen auch der Sozialreformer, Kaplan Friedrich Dasbach und Johannes Rüth, der Bischof in Norwegen war.

Im Naturpark Rhein-Westerwald wird das Landschaftsbild vor allem von der Wied – einem romantischen Nebenfluss des Rheins – geprägt. Typisch für das Wiedtal sind die weiten Täler, die Höhen, Hänge und Waldflächen. Die höchste Erhebung in der Ortsgemeinde Neustadt ist die Vulkankuppe „Bertenauer Kopf“ mit 351,5 Metern.

15. Etappe (Strauscheid bis Waldbreitbach) - 16 km, ca. 4,5 h Gehzeit

Von Neustadt (Wied) durchquert der Westerwald-Steig über Strauscheid das Wiedtal bis zur Weißenfelser Lei, einem steilen Felshang an der Wied mit Schutzhütte und weiter Aussicht ins Tal. Hier blüht Anfang Mai das weiße Waldvögelein, eine besonders seltene und schöne Orchidee.

Von Roßbach aus umarmt der Steig in einer weiten Schleife das 340 Meter hohe Roßbacher Häubchen. Vom Roßbacher Häubchen hat man eine 360-Grad-Sicht bis in die Eifel und auf das Siebengebirge.

Waldbreitbach wird als Perle im Mittleren Wiedtal bezeichnet, aber auch das Weihnachtskrippendorf genannt. In der ganzjährig geöffneten Krippenausstellung sind über 1.000 Krippen in allen Größen und Ausführungen zu sehen. Die mit 8,50 Meter hohe, größte Naturwurzelkrippe der Welt wird zur Weihnachtszeit in der katholischen Pfarrkirche aufgestellt. Nahe der Wied steht die Ölmühle, älteste Mühle dieser Art im Rheinland. Gleich gegenüber befindet sich Scheid’s Mühle. Die kurfürstliche Bann-Mühle aus dem 17./18. Jahrhundert und die Dorfschmiede sind schöne Fotomotive. Der Westerwald-Steig führt direkt am St. Josefshaus, dem Mutterhaus der Franziskanerbrüder in Hausen, vorbei. Unbedingt lohnend ist aber auch ein Abstecher auf die andere Flussseite zum St. Marienhaus, um den von den Franziskanerinnen angelegten Kräutergarten mit biblischen Pflanzen zu besichtigen.

16. Etappe (Waldbreitbach bis Bad Hönningen am Rhein) - 12 km, ca. 3,5 h Gehzeit

Von Waldbreitbach, Kloster Waldbreitbach (7), strebt der Westerwald-Steig nun über den Malberg und teilweise auf dem Limeswanderweg dem Rhein entgegen. Wie ein Krater wirkt der 373 Meter hohe Malberg. Doch der See in seiner Mitte ist nicht vulkanischen Ursprungs, sondern durch den Basaltabbau entstanden. In schneereichen Wintern kann man hier Ski fahren – Lift und Skihütte sind vorhanden.

Der Westerwald-Steig trifft in Arienheller zwischen Rheinbrohl und Bad Hönningen auf den Rheinsteig (320 Kilometer von Wiesbaden nach Bonn). Hier entsteht zur Zeit das Limes-Erlebnis-Zentrum Römerwelt (8), das am 16. August 2008 eröffnet wird. Der „Limes-Romanus“, 550 Kilometer langer Grenzwall zwischen Rhein und Donau, begann in Rheinbrohl. Der Obergermanisch-Rätische Limes ist seit 2005 Weltkulturerbe der UNESCO und stellt ein herausragendes archäologisches Bodendenkmal dar. Der römische Historiker Tacitus nannte den Beginn des Limes-Romanus „Caput Limitis“ – Kopf des Limes.

 

Höchster Punkt
649 m
Zielpunkt

Bad Hönningen am Rhein

Höhenprofil
© outdooractive.com

Ausrüstung

Witterungs- und jahreszeitlich angemessene Bekleidung und Ausrüstung. Tagestourenrucksack, Getränk, Fernglas, Fotoapparat, Handy. Eine Softshelljacke, die zwei Stunden Regen aushält und eine schnell trockende Wanderhose reichen aus. Ich würde hohe Wanderschuhe empfehlen.

Sicherheitshinweise
Der Westerwald-Steig ist völlig ungefährlich. Selbst Trekkingstöcke sind keine Pflicht. Man sollte ihn nicht bei Schnee und Eis laufen. Familien mit Kindern und Jugendlichen werden ihre Freude haben.

 

Tipps

Den Westerwald-Steig kann man auch in Portionen laufen. Ausser in Bad Hönningen und Herborn als Start- und Zielorte gibt es in Westerburg, Rotenhain, Enspel oder Nistertal, in Hachenburg und Marienthal Bahnhöfe. So könnte man von Herborn bis Westerburg wandern. Dann von Westerburg nach Marienthal über Hachenburg und dann von Marienthal nach Bad Hönningen.

Zusatzinfos
Westerwald-Touristik und Westerwald Gäste Service e.V., Kirchstraße 48a, 56410 Montabaur, Tel.: 0 26 02 / 30 01 - 0, Fax: 0 26 02 / 94 73 25, info@westerwaldsteig.de, www.westerwaldsteig.de

 


Anreise
Anreise: A45 (Sauerlandlinie), Abfahrt Herborn (Navigationsangabe: Bahnhof Herborn)

Abreise: DB ab Bahnhof Bad Hönningen bis DB Bahnhof Herborn 

 

Öffentliche Verkehrsmittel
Anreise: DB bis Bahnhof Herborn  Auskunft der Bahn;

Abreise: DB ab Bahnhof Bad Hönningen bis DB Bahnhof Herborn 

 

Parken

Am Bahnhof gibt es zwei öffentliche Parkplätze mit jeweils ca. 100 Stellplätzen (gebührenfrei)


Autor
Die Tour Westerwald-Steig wird von outdooractive.com bereitgestellt.

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Allgemeine Infos

Einkehrmöglichkeit
Kulturell/Historisch
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