TERRA.trail 18 - Weites Land und große Steine

Logo TERRA.trail 18 - Weites Land und große Steine
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Tourdaten
57,22km
51 - 114m
Distanz
176hm
175hm
Aufstieg
03:53h
 
Dauer
Kurzbeschreibung

Die A30 im Süden, die A1 im Osten, im Westen die ehemalige nördlichste Steinkohlenzeche der Nation - wer würde hier so ein schönes Fleckchen Erde vermuten? Der TERRA.trail 18 erschließt ein großes Gebiet nahe der westfälisch-niedersächsischen Grenze auf einem gut 50 km langen Rundkurs. Erst 2010 wurde diese Landschaft in das Gebiet des Natur- und Geoparks TERRA.vita aufgenommen. Wenn man heute hier unterwegs ist, fragt man sich „warum so spät“? Denn in der Gegend rund um Westerkappeln und Lotte spiegelt sich sehr viel von der Vielfalt wider, die für den gesamten Park so prägend ist.

Wichtiger Hinweis: Der TERRA.trail 18 hat vorerst keine eigene Beschilderung. Daher empfehlen wir, sich am GPX- bzw. KML-Download im Tourenplaner zu orientieren.

Schwierigkeit
mittel
Bewertung
Technik
Kondition
Landschaft
Erlebnis
Ausgangspunkt

Halen Bahnhof, Ortsteil der Gemeinde Lotte

Wegverlauf
Halen
0,1 km
Westerkappeln
26,6 km
Windmühlenberg (121 m)
30,7 km
Handarpe
35,2 km
Velpe
35,3 km
Evangelische Kirche Hambüren
36,1 km
Lotte
40,3 km
Halen
56,7 km


Beste Jahreszeit
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Beschreibung

Eine lange, aber gemütliche Tagestour, die recht deutlich zweigeteilt ist: Der nördliche Teil verläuft fast ausschließlich auf ebenen Strecken, meist auf Asphalt, abschnittsweise auf gut ausgebauten Schotter- und Sandwegen. Der südliche Teil bietet einige kurze, aber steile Anstiege, hin und wieder gut befestigte Feld- oder Radwege. Die Tour kann man gut in zwei Abschnitte teilen.

Los geht's!
Wir starten in Halen, einem Ortsteil der Gemeinde Lotte. Der hiesige Haltepunkt der NordWestBahn wird von Osnabrück und Bremen aus stündlich angefahren und bietet sich daher als Einstieg an. Wir folgen dem Routenverlauf zunächst ein Stück in Richtung Nordwesten. In einem Waldstück, das mitten in der Siedlung liegt, begegnen wir bereits nach wenigen Minuten unserer ersten Sehenswürdigkeit: Die Kleinen Sloopsteine (1) sind kein spektakuläres Großsteingrab. Dass es sich hier um eine von Menschen gemachte Ansammlung von Steinen handelt, ist aber durchaus noch zu erkennen. Sicher ist: bevor sich der Mensch an diesen Steinen zu schaffen machte, hatte sich schon jemand anderes damit abgemüht: Die Eiszeitgletscher brachten die Brocken ursprünglich aus Skandinavien hierher. Viel später, nämlich in der jüngeren Steinzeit erst, baute man daraus eine etwa in Ost-West ausgerichtete Steinkammer. Die großen Brüder der kleinen Sloopsteine lernen wir gegen Ende der Tour kennen.

Die Route führt nun durch eine Reihe von Waldgebieten. In einem davon verbirgt sich der Niedringhaussee (2). Ein kleiner Pfad führt von der Kreuzung aus zum Wasser. Auch dieses Landschaftselement ist nicht natürlichen Ursprungs und hat mit den Sloopsteinen eine weitere Gemeinsamkeit: Der Sand, der hier abgebaggert wurde, stammt ebenfalls aus der Eiszeit und wurde damals, vor rund 150.000 Jahren, vom Schmelzwasser abgelagert. Die Grube füllte sich während des Abbaus mit Wasser. Das Baden ist hier verboten, auch wenn das sandige Ufer stellenweise die reinste Strandidylle versprüht. Das Gewässer ist heute den Anglern vorbehalten – und natürlich heimischen Insekten und Reptilien, die hier einen geeigneten Lebensraum finden.

Ab hier folgen wir ein gutes Stück einer der „Natourismus-Routen“ des Tecklenburger Land Tourismus e.V., gut zu erkennen an einem Einschub in den Wegweisern. Auf den folgenden Kilometern rollt es sich ganz gemütlich – es sei denn, der Wind weht aus Norden oder Westen. Berge sind vorerst jedenfalls nicht zu befürchten, denn wir bewegen uns durch die „Düsterdieker Niederung (3)“. Was auf den ersten Blick nicht allzu spektakulär wirkt, ist in Wirklichkeit eines der größten Naturschutzgebiete Nordrhein-Westfalens. Über 1000 Hektar stehen hier unter Schutz und werden nur noch als Wiesen oder Weiden genutzt, von wenigen Ausnahmen einmal abgesehen. Dort, wo doch einmal der Boden umgepflügt wird, fällt die tiefschwarze Farbe auf: Ursprünglich haben wir es hier mit einem so genannten Niedermoor zu tun. Als der Mensch nach der letzten Eiszeit noch nicht so zahlreich auf der Bildfläche erschienen war, befand sich hier ein großes Gewässer, das nach und nach verlandete. Ein mooriger Untergrund entstand, durchsetzt von nicht vollständig zersetzten Pflanzenresten. Doch was macht dieses platte Land so wertvoll für den Naturschutz? Es sind die selten gewordenen Vogelarten, die auf diesen nassen Wiesen leben. Brachvogel, Kiebitz, Weißstorch, Bekassine, Wachtel, verschiedene Entenarten und sogar den Kranich kann man hier beobachten – einige als Einwohner, andere nur auf Durchreise oder für einen kurzen Imbiss. Es lohnt sich also, das Fernglas auszupacken.

Schon bald fahren wir durch ein größeres Waldstück, das Buchholz (4). Rechts der Straße fällt dabei ein überraschend bewegtes Relief auf – im Winter blickt man stellenweise auf Felswände, die eine Reihe von tiefen Gruben begrenzen. In diesen Steinbrüchen gewann man früher das Baumaterial einiger der umliegenden Häuser.

Doch nicht nur Häuser wurden aus dem Kalkstein errichtet: Nur wenig weiter begegnen wir einem Kuriosum, das uns zeigt, wie schnell die Zeit ins Land geht: Die rechte Straßenseite ist durch eine flache Mauer (5) begrenzt, auf der ausgewachsene Buchen stehen! Dass die Bäume nicht auf die Straße kippen, spricht für die Zähigkeit der Steine. Ursprünglich wollte man mit dem Mäuerchen vermutlich die Böschung ein wenig abfangen.

Auf unserem weiteren Weg begegnen uns rechter Hand immer wieder rot-weiße Schilder, die für ein mulmiges Gefühl sorgen: „Militärischer Sicherheitsbereich“. Für uns gilt hier: „Betreten verboten“. Zum Glück gilt das nicht für die seltenen Kreuzkröten – die finden hier nämlich einen idealen Lebensraum. Das Gleiche gilt für einige Vogelarten wie das Schwarzkehlchen und sogar den Ameisenlöwen (eine Insektenlarve – keine Angst). Denn gelegentliche Übungen von Uniformierten sind aus Sicht der Natur immer noch besser als eine intensive forstwirtschaftliche Nutzung der Flächen. Einige Kilometer später überqueren wir den Mittellandkanal (6) und fahren eine elegante Schleife hinunter auf den Uferweg, dem wir knapp zwei Kilometer in Richtung Westen folgen. Der Kanal verbindet den Dortmund-Ems-Kanal im Westen bei Hörstel am so genannten „Nassen Dreieck“ mit der Weser (bei Minden) und schließlich der Elbe weiter im Osten. Mit 325 Kilometern ist er die längste künstliche Wasserstraße Deutschlands.

An einer weiteren Brücke verlassen wir den Kanal in Richtung Süden. Dabei gelangt auf der linken Seite langsam eine Erhebung ins Blickfeld, die dicht mit Buchen bewachsen ist. Der Schachsel (7) ist ein auffälliger Einzelberg, der seine Existenz den Eigenschaften des Gesteins verdankt, aus dem er aufgebaut ist: Es ist das gleiche Kalkgestein, dem wir schon im Buchholz begegnet sind. Es entstand in der so genannten Muschelkalk-Zeit vor gut 240 Millionen Jahren, als diese Region vom Meer überflutet war. Auf dessen Grund setzte sich Kalk ab, der später durch den Druck der darüber liegenden Schichten zu festem Gestein wurde. Dieser Kalkstein hat der Verwitterung einiges entgegen zu setzen und bildet dort, wo er auftaucht, gerne eine Erhebung in der Landschaft. Aus dem gleichen Grund eignet er sich auch gut als Baumaterial. Der flachgründige Boden, der aus dem Kalkstein entsteht, bietet ideale Bedingungen für eine Reihe von Frühblühern, die hier jedes Jahr im April zu bewundern sind. Wer genau hinschaut findet an der Südwestseite der Berges einen kleinen Steinbruch, in dem allerdings nicht der Kalkstein, sondern ein roter Tonstein zu sehen ist. Diese Schicht ist normalerweise eine Etage tiefer als der Kalk zu finden, taucht aber in unserem Gebiet als große Aufwölbung aus dem Untergrund auf. Sie zeugt von einem heißen Klima, das den Boden zur damaligen Zeit intensiv rot färbte. Den Kalkstein findet man in einem Steinbruch weiter oben am Berg. Den Abstecher können wir uns aber sparen – den „Muschelkalk“ sehen wir später auch noch an anderer Stelle.

Die Route schwenkt nun, der Niederung folgend, noch weiter nach Westen. Nach gut zwei Kilometern begleitet uns auf der rechten Seite ein Kiefernwald, der auf sandigem, hügeligem Untergrund steht. Wenn hier das Gefühl aufkommt, wir befänden uns an der Küste, dann ist das nicht ganz unpassend: „Binnendünen“ (8) nennt man solche Hügel, die entstehen, wenn der Wind im Binnenland Sand zu Dünen zusammenweht. Dies geschah immer dann, wenn aufgrund des kalten Klimas oder durch übertriebene Abholzung der nackte Boden dem Wind über längere Zeit eine Angriffsfläche bot.

Jetzt schwenkt unsere Route nach Südost, womit unsere Chancen auf Rückenwind deutlich steigen. Auf der linken Seite begleitet uns nach wie vor die Düsterdieker Niederung, die wir jetzt fast ganz umrundet haben. Wir erreichen den Kulturhof Westerbeck. Diese Einrichtung versteht sich als „Ort der Begegnung von Kunst und Kultur“. Neben Dauer- und Wechselausstellungen besteht hier im Sommer auch die Möglichkeit, eine kleine Kaffeepause einzulegen. Dies ist auch die richtige Gelegenheit, sich zu entscheiden: Wer jetzt sein Tagespensum auf dem Drahtesel bereits absolviert hat, der folgt weiter der Natourismus-Route bis zum Niedrighaussee und von dort aus zurück zum Ausgangspunkt. Wer dagegen noch unternehmungslustig ist und seinen Waden mehr zutraut, der biegt nach dem Kulturhof rechts ab und begibt sich auf den zweiten Teil der Tour.

Der nächste Anlaufpunkt ist der Ortskern von Westerkappeln, genauer gesagt die evangelische Stadtkirche (9). Der Turm als ältester Teil der Kirche wurde vermutlich bereits im 11. Jahrhundert errichtet. Schaut man hier etwas genauer hin, so fallen viele Steine auf, die ihrerseits zum größten Teil aus Kieselsteinen bestehen. Damals wurde offenbar ein Baumaterial verwendet, das vom westlich gelegenen Schafberg stammt und mit 300 Millionen Jahren als Methusalem unter den regionalen Baumaterialien gilt. Beim Umrunden der Kirche entdecken wir am Kirchenschiff ein ganz anderes Gestein: Die gelblichen Farben sind typisch für den so genannten Osning-Sandstein, der im Teutoburger Wald abgebaut wurde und ursprünglich in der Kreidezeit entstand. Die daraus errichtete romanische Basilika stammt aus dem 12. Jahrhundert. Osning-Sandstein fand auch in Osnabrück an zahlreichen historischen Gebäuden Verwendung.

Wir verlassen den Marktplatz in westlicher Richtung und biegen kurz hinter dem Kreisel mit der Solaranlage links ab. Ein sanfter Anstieg führt uns durch ein Wohngebiet an den Ortsrand. Vor uns sehen wir bereits das nächste Ziel: Den Windmühlenberg (10). Mühlenfans seien gewarnt: Eine Windmühle sucht man hier heute leider vergebens – stattdessen entdecken wir einen nicht ganz so hübschen, dafür aber umso nützlicheren Wasserhochbehälter auf der Kuppe. Der 4500 Kubikmeter-Behälter wurde 1981 errichtet und versorgt ganz Westerkappeln und Teile von Lotte mit Trinkwasser. Das Dach ziert eine Solaranlage.So oder so lohnt sich die Anstrengung, denn bei guter Sicht bekommt man hier oben ein tolles Panorama geboten. Neben dem Ibbenbürener Kohlekraftwerk ist auch der historische Förderturm des Morgensternschachtes und der Teutoburger Wald zu sehen. Bei der anschließenden Abfahrt lohnt sich ein Blick in den Wald rechts des Weges: Auch hier wurde früher Gestein abgebaut. Zur Zeit der Dinosaurier, genauer gesagt im Jura vor 150 Millionen Jahren, war dies eine Küstenregion. Feiner Sand wurde hier abgelagert und verdichtete sich später zu einem äußerst festen Gestein. Es widerstand, wie auch der Kalkstein vom Schachsel, der Verwitterung besser als die Gesteine der Umgebung und bildet daher an dieser Stelle einen kleinen Höhenzug.

Vom Windmühlenberg aus geht es weiter in Richtung Süden auf den Westerkappelner Ortsteil Handarpe zu. Hier stoßen wir auf das „Westerkappelner RadelEi“ dem wir ein kurzes Stück folgen. Eine gute Gelegenheit, sich den viel erwähnten Kalkstein aus der Muschelkalk-Zeit einmal näher anzusehen, bietet sich dort, wo der „Fuchsgrabenweg“ vom „Hiälweg“ nach links abzweigt. Wer hier nach rechts in den Wald abbiegt, findet linker Hand nach etwa 100 Metern etwas versteckt einen Steinbruch (11), in dem auch gut zu erkennen ist, wie sehr die Gesteinsschichten verbogen wurden. Diese dünnplattige Variante des „Muschelkalks“ eignet sich eher nicht zum Bauen, ist ansonsten aber mit dem Bruchstein der Gebäude vergleichbar.

Die Route führt uns weiter in den Ortskern von Lotte. Bei einem kleinen Rundgang kann man sich davon überzeugen, dass der Ort mehr zu bieten hat als ein großes Autobahnkreuz. Wer mit dem Pedelec oder E-Bike unterwegs ist, bekommt hier eine gute Gelegenheit zum „Auftanken“. Das Café „Alte Tankstelle“ (Osnabrücker Straße 1) bietet neben Speis´ und Trank nämlich auch eine Ladestation für den stromunterstützen Drahtesel. Ein weiterer „Klassiker“ im Zentrum des Ortes ist die Evangelische Pfarrkirche, die aus dem 14. Jahrhundert stammt. Sie ist ein typisches Beispiel für die Dorfgotik des Münsterlandes. „Schiefer“ – das ist das Stichwort zum Turm der Kirche. Nicht nur, dass er vollständig damit verkleidet ist, er ist tatsächlich schiefer als alle anderen Kirchtürme der Region und verneigt sich ein wenig in westliche Richtung.

Nach Norden verlassen wir Alt-Lotte und treffen jenseits der Bahnschinen wieder auf das „Westerkappelner RadelEi“. Den Fans von Landmaschinen sei an Wochenenden im Sommer noch ein Besuch im Westerkappelner Traktorenmuseum (12) nahegelegt. Auch hier ist nach Vorankündigung eine Einkehr im angeschlossenen Hofcafé möglich.

Über ruhige Straßen gelangen wir nun nach Wersen, das ebenso wie Halen zur Gemeinde Lotte gehört. In der Nähe einer 10-stöckigen Bausünde aus den 70er Jahren stoßen wir auf ein steinernes Relikt der „Bringenburg“(13), die hier einst stand: Eine ohne Mörtel aufgeschichtete Trockenmauer aus Muschelkalk, die heute eine Hofeinfahrt ziert. Ob die Mauer nur der Begrenzung des Gutshofes diente oder auch als Hochwasserschutz, ist unklar. Sicher ist jedoch, dass sie heute einigen seltenen Arten wie z.B. dem Tüpfelfarn als Standort dient. 

Wir überqueren die Düte, die hier schon ein ganz ansehnliches Gewässer darstellt. Ihre Quelle liegt in der Nähe des Freeden im Teutoburger Wald. Nach 35 Kilometern mündet sie nördlich von Wersen in die Hase. Nachdem wir noch einmal die Bahn überquert haben, gelangen wir zurück an die Düte, dieses Mal an ein ganz besonderes Bauwerk: Die ursprüngliche „Mühle Bohle“(14) wurde im 13. Jahrhundert als Boke- und Walkmühle erbaut. In einer „Buokemüolen“ wurde die harte Schale des Hanf- bzw. Flachsstängels zerstoßen, so dass man leichter an die zur Leinenherstellung benötigten weichen Fasern gelangen konnte. Das Wasserrad trieb dabei über ein Vorgelege eine Nockenwelle an, deren Nocken vier Eichenstempel von ca. 2 bis 3 m Höhe anhoben und dann auf den Stampfbock fallen ließen. Mägde und Knechte saßen vor den Stempeln und hielten die kleinen Flachsbündel, ständig drehend, unter die herabfallenden Kanthölzer. Dieses "buoken" stellte im Vergleich zur zeitraubenden und kräftezehrenden Verarbeitung mit der Hand eine enorme Erleichterung dar. Parallel zur Bokemühle gab es gegenüberliegend auch eine Walkemühle, denn bevor der Kunstdünger aufkam, betrieben die Tecklenburger Bauern auf dem kargen Boden Schafzucht, um aus der Schafwolle Tuche herzustellen. Mit Hilfe von Walkenerde, die man zwischen jede Lage der gefalteten Gewebebahnen schmierte, presste und knetete man in großen Holztrögen frisch gewebtes Tuch, um ihm Festigkeit und Dichte zu geben. Dabei wurde ein Schlagbalken (Hammer) durch eine direkt vom Wasserrad angetriebene Nockenwelle gehoben und wieder fallengelassen.Zwischenzeitlich wurde die Mühle sogar zur Stromerzeugung genutzt. In den 70er Jahren schließlich wurde der Betrieb stillgelegt. Das Gebäude, das wir heute sehen, wurde 1906 errichtet, die Dreibogenbrücke bereits 1842. Heute ist die Anlage als Baudenkmal ausgewiesen. Das Baumaterial ist erneut der „Muschelkalk“, der uns unterwegs schon häufiger begegnet ist. In früherer Zeit begann der Mühlenbetrieb in der Nähe mit einer Kupfermühle. In ihr wurde eine Kupferschmelze betrieben um Gefäße aus Bronze, einer Legierung aus Kupfer und Zinn herzustellen. Ein Wasserrad trieb Erzmühle, Blasebälge und Hämmer an. Von dieser Kupfermühle ist leider nichts mehr erhalten.

Ein kurzes Stück folgen wir noch dem Dütetal bevor wir auf den letzten Punkt unserer Tour zusteuern: Die “Großen Sloopsteine“ (15).  Dort, wo die Route nach rechts zum Bahnübergang hin abknickt, biegen wir einmal kurz nach links ab. Dort entdecken wir im Wald ein Großsteingrab, das diesen Namen wirklich verdient hat. 23,5 x 7,5 Meter misst die gesamte Anlage. 22 Trägersteine, die sich paarweise gegenüberstehen und fünf Decksteine bildeten eine komplette Kammer, die noch heute ansatzweise zu erkennen ist. Die Bedeutung des Namens „Sloopsteine“ ist nicht sicher geklärt. Möglicherweise stammt das Wort vom mittelniederdeutschen Wort slôp für Schlupf(-loch).Die Felsblöcke bestehen aus Granit und Gneis, Gesteinen, die in unserem Raum normalerweise gar nicht vorkommen, weshalb man sich früher die tollsten Erklärungen überlegte, wie die Blöcke hierhergekommen sein könnten. Von Vulkanen über Riesen (Hünen) bis hin zu großen Fluten reichten die Überlegungen. Heute wissen wir, dass Gletscher der so genannten Saale-Vereisung als Transporter dienten. Ganz in der Nähe der Sloopsteine begegnen wir einer kleinen Eule auf einem hellgrünen Schild. Sie will uns sagen, dass es in der näheren Umgebung noch viel mehr zu entdecken gibt. Der „Naturerlebnisweg Westerkappeln“ mit seinen 12 interaktiven Stationen beginnt im Schulzentrum an der Grundschule und ist 6,5 Kilometer lang.

Nur noch ein kurzes Stück Weg trennt uns nun noch vom Ausgangspunkt in Lotte- Halen. Hinter uns liegt eine Tour, die besonders beispielhaft für den Natur- und Geopark TERRA.vita ist: Flaches Land und knackige Hügel, viel Erdgeschichte und historische Denkmale.

Höchster Punkt
114 m
Zielpunkt

Halen Bahnhof, Ortsteil der Gemeinde Lotte

Höhenprofil
© outdooractive.com

Ausrüstung

Helm, verkehrssicheres Rad, Fahrradkarte und/oder GPS Navigator ...

Sicherheitshinweise

Bitte achten Sie auf Wanderer und andere Verkehrsteilnehmer.

Tipps

Die Tour lässt sich gut in zwei Abschnitte teilen.

Zusatzinfos

Natur- und Geopark TERRA.vita

Am Schölerberg 1

49082 Osnabrück

Telefon: 0541/501 4217

Telefax:0541/501 4424

Email: info@geopark.terravita.de

Internet:


Anreise

Anfahrt mit Fahrrad aus Osnabrück (ca. 12 km) möglich.

Öffentliche Verkehrsmittel

Anbindung ÖPNV:  Bahnhof Halen.

Parken

Direkt am Startpunkt befindet sich ein Parkplatz.


Autor

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