TERRA.track: Gesmolder Auenland

Logo TERRA.track: Gesmolder Auenland
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Tourdaten
6,11km
77 - 112m
Distanz
28hm
36hm
Aufstieg
01:31h
 
Dauer
Kurzbeschreibung

Eigentlich könnte dieser Text hier schon zu Ende sein, denn der Track durch das Gesmolder Auenland beschreibt sich und die Umgebung detail- und abwechslungsreich quasi selbst. Das liegt vor allem am umtriebigen Heimatverein Gesmold, der seit Jahren allerhand Wissenswertes aus Geschichte, Kultur und Umwelt vermittelt. Natürlich ist die Bifurkation ein Highlight dieses Weges – allein hier könnte man einen ganzen Tag verbringen.

Schwierigkeit
leicht
Bewertung
Technik
Kondition
Landschaft
Erlebnis
Ausgangspunkt

Wanderparkplatz „Bifurkation“, Allendorfer Str. 52, 49326 Melle

Wegverlauf
Bifurkation
0,4 km
St. Petrus in Ketten
2,6 km
Gesmold
2,7 km
Lohe (117 m)
3,3 km
Bifurkation
5,6 km


Beste Jahreszeit
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Beschreibung

Dieser Wanderweg im Grönegau führt ausnahmsweise nicht durch die herrlichen Meller Berge, sondern durch die schöne Gesmolder Flusslandschaft: das Auenland. Treffen wir hier auf Hobbits?

Kaum ein TERRA.track verleitet so sehr zum Pausieren; vorausgesetzt, man nutzt die wirklich zahlreichen Informationen und Stationen am Wegesrand. Für Kopf und Körper ist hier bestens gesorgt! Dazu begleiten uns Hase, Else und Uhle als Wasseradern und mit dem „Loh“ haben wir sogar einen ortsprägenden Hügel von 114 m über N.N. zu bewältigen. Nicht selten werden Wanderabschnitte durch Ortschaften als „entbehrlich“ eingestuft. Es gibt aber meistens gute Gründe dafür, wie auch dieser Weg beweist.

 

Im März 2024 wurde zusätzlich eine ca. 3 km lange Variante westlich der Bifurkation markiert. Sie startet am Wanderparkplatz der Bifurkation und führt westlich über asphaltierte Wege direkt zur Bifurkation.

 

Hinweis zur Darstellung der Variante:

Dieser Weg bietet eine markierte Variationsmöglichkeit zur Hauptroute. Da Varianten im Tourenplaner von outdooractive derzeit nicht abgebildet werden können, ist in der Galerie ein Auszug in Form eines Fotos der am Wanderparkplatz  aufgestellten Schautafel abgebildet. Dieses Foto kann in der Browser-Version von outdooractive über die Drucken-Funktion im oberen rechten Bereich und der Aktivierung des Schalters "Topo" als pdf-Datei erzeugt und heruntergeladen werden. 

Wegbeschreibung

Wir starten am gleichnamigen Wanderparkplatz; es ist Wochenende, die Sonne scheint und die Beliebtheit dieses Areals als Ausflugsziel wird sogleich durch das erhöhte Besucheraufkommen demonstriert. Der Umweltstandort „Bifurkation“ wartet nicht „nur“ mit seinem Naturdenkmal auf: ein Grillplatz nebst Schutzhütte, eine Outdoor-Fitnessanlage, eine Wassertretstelle, Informationseinheiten und Mitmachstationen sowie Naturwiesen und Biotope vereinen sich zu großer Aufenthaltsqualität. Nicht nur als Schlechtwetter-Alternative bietet sich auch noch das traditionsreiche „Gasthaus zur Bifurkation“ an, das fußläufig zu erreichen ist. Wir lassen für den Anfang aber erstmal alles links und rechts liegen und nehmen den ersten Kilometer durch die sommerliche Offenlandschaft im FFH-Gebiet „Else und Obere Hase“ unter die Füße.

Der Lateiner erkennt gleich, dass das irgendetwas mit „Zwei“ und „Gabel“ zu tun haben muss und liegt damit auch ganz richtig: Hier gabelt sich ein Fluss in zwei „Flüsschen“. Die Hase gibt hier nämlich einen Teil Ihres Wassers an die Else ab. Was ist so besonderes an so einer Flussgabelung? Flussgabelungen an sich gibt es viele, allerdings fließen die einzelnen Arme sonst immer nach relativ kurzer Strecke wieder zusammen. Das Besondere an einer Bifurkation ist, dass die beiden neuen Flüsse jeweils ganz verschiedenen Flusssystemen zufließen. Hier strömt nämlich die Hase zur Ems und dort gelangt die Else schließlich zur Weser. Und das ist eben nicht alltäglich, sondern gibt es nur an drei Standorten auf der Welt. Fest steht, dass wir hier genau auf der Wasserscheide zwischen Weser und Ems stehen. Wie so häufig an solchen markanten Stellen im Naturpark, gibt es auch hier viele Sagen und Mythen.

Diese erste Etappe teilen wir uns mit vielen Erholungsuchenden, die allerdings lieber mit dem Rad als auf Schuster’s Rappen unterwegs sind. Kein Wunder: hier verläuft u.a. ein Abschnitt der sehr beliebten Hase-Ems-Tour. Zu vermelden ist jedoch: wir alle teilen uns diesen Weg mit allergrößter Rücksicht aufeinander und mit so manchem freundlichen Gruß. So soll’s sein!

Von Gesmelle bis Gesmold – Ansiedlung mit Geschichte

Bevor wir uns munter in nördliche Richtung weiterbewegen, erteilt uns eine Installation am Wegesrand eine niedrigschwellige Lektion in Sachen Baumkunde. Ein Zitat aus dem umfangreichen Werk des Lyrikers Eugen Roth gemahnt aufmerksame Wanderer: „Zu fällen einen schönen Baum braucht's eine halbe Stunde kaum.  Zu wachsen, bis man ihn bewundert, braucht er, bedenk es, ein Jahrhundert.“

Nun, wir respektieren Fauna und Flora generell und bewundern einstweilen schön erhaltene Gebäude der alten Bauernschaft Westberghöfen, bevor wir die Gesmolder Straße queren und parallel zum Verlauf der Else zwischen Gartengrundstücken und der Spielstätte des SV Viktoria Gesmold unseren Weg fortsetzen. Dieser führt uns am ehemaligen Hof Rammert vorbei, wo nicht nur das Bürgerbüro residiert, sondern auch das Heimathaus inklusive Archiv und Ausstellung seinen Platz gefunden hat. Sehr schnell erreichen wir die wohl historische Mitte Gesmolds: die zuverlässige Wegweisung lenkt uns über den Friedhof der heutigen Rundkirche St. Petrus zu den Ketten, welche in dieser dem Pantheon in Rom nachempfundenen Bauweise seit 1836 besteht. Wohl schon sehr lange steht hier ein Gotteshaus – ganz sicher verbrieft aber seit 1510. Nach ganz und gar irdischem Recht und Brauch ging es wohl schon seit Jahrhunderten an unserer nächsten Station zu, die gleichzeitig auch das Gesmolder Ortswappen ziert: die Femlinde; umrahmt von 10 Sitzplätzen als Steinkranz angeordnet.

Heute feiert hier keiner und daher verweilen wir auch nicht länger, sondern verlassen allmählich in östlicher Richtung den Ort. Es geht leicht bergan, denn wir nähern uns zwischen Feld und Flur der einzig nennenswerten Erhebung unserer Tour: dem Loh. „Loh“ meint eine alte Flurbezeichnung für Feuchtgebiet oder Wald. Letzteres trifft auf diese Anhöhe zu, die ehemals noch stärker bewaldet war. Allerdings wurden Abholzungen einzelner alter Bäume in jüngster Zeit notwendig, da ihre Trockenschäden eine zu große Gefahr darstellten. Bewaldet ist der Loh noch immer; heute erfreut uns erfrischender Wind, der durch die Baumkronen streift.

Körperertüchtigung mit Ausblick

Wem die Bewältigung des gesamten Tracks inklusive der Besteigung des 114 m hohen Hügels nicht reicht, der sollte hier eine Aktivpause einlegen! Wir fühlen uns fit und übermütig und bearbeiten diverse Muskelgruppen an Beinpresse (!), Cross- oder Hüfttrainer. Mit den durchweg intakten und stabilen Geräten macht das richtig Spaß – und den Ausblick dabei schafft keine normale Mucki-Bude! Übrigens: viel beschwerlicher stellte sich wohl die körperliche Arbeit hier an Ort und Stelle in mittelalterlichen Steinbrüchen dar; auch für das Schloss Gesmold wurde hier Baumaterial gebrochen. Es gäbe noch viel mehr zu schreiben über den Loh und seine Aussicht, allerdings hat der bereits mehrfach erwähnte Heimatverein auf der Kuppe einige Informationsschilder aufgebaut, dessen Studium sich mehr lohnt.

Bergabwärts nehmen wir südlich Kurs durch landwirtschaftlich genutzte Felder. Nicht ohne am „Moorkämpen“ noch etwas über die Wildtiere der Region zu lesen und zu lernen. Etwas skurril: wenige Meter davor erklärt uns eine Infotafel, das sich in dem Gebäude in Sichtweite ein Bullenmaststall befindet … Noch einige Meter und es geht wieder naturnäher zu: wer Nistmöglichkeiten für Spatz, Kauz und Co. bauen möchte, findet seine Anleitung in Musterhäusern und dann hat uns das Auenland wieder! Eine solide Aussichtsplattform direkt am Uhlenbach lockt mit 360°-Blick den wir nicht verschmähen.

Allmählich nähert sich unsere Wanderung dem Ende zu. Wir biegen wieder auf den anfänglichen Stichweg ein und erreichen nach kurzer Zeit wieder den Umweltbildungsstandort „Bifurkation“. Nahezu alles auf dieser Tour haben wir gelesen oder ausprobiert – weshalb wir auch etwas länger als geplant unterwegs waren. Da haben wir uns ein kühlendes Fußbad in der Else mehr als verdient!

Höchster Punkt
112 m
Zielpunkt

Wanderparkplatz „Bifurkation“, Allendorfer Str. 52, 49326 Melle

Höhenprofil
© outdooractive.com

Tipps

Melle gehört zu den flächengrößten Städten Niedersachsens und kann auch „urban“: rund um den Marktplatz in Melle-Mitte und das 1910 erbaute „neue“ Rathaus vereinen sich historische Gebäude, Gastronomie und Geschäfte zu einem ansprechenden Ziel für eine kleine Städtereise.

Zusatzinfos

Weitere Infos:
Heimatverein Gesmold: http://www.bifurkation.de/index.html

Einkehrmöglichkeiten:
Gasthaus zur Bifurkation: www.gass-zur-bifurkthauation.de

 


Öffentliche Verkehrsmittel

Abhängig vom Anreiseort bestehen unterschiedlicher Möglichkeiten der Anreise mit Bus oder Bahn. Mit der Linie 381 geht es in Richtung Melle ZOB . Ab Haltestelle Gesmold Schimmweg in südlicher Richtung wird direkt der Weg und die Bifurkation nach ca. 1km erreicht.

Siehe auch interaktiver Liniennetzplan der Verkehrsgemeinschaft Osnabrück: https://netzplan-vos.info/index.php/de/netz

Parken

Wanderparkplatz „Bifurkation“, Allendorfer Str. 52, 49326 Melle


Autor
Die Tour TERRA.track: Gesmolder Auenland wird von outdooractive.com bereitgestellt.

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