Mühlenroute im Schaumburger Land

Logo Mühlenroute im Schaumburger Land
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Tourdaten
67,78km
55 - 278m
Distanz
517hm
469hm
Aufstieg
08:00h
 
Dauer
Kurzbeschreibung

Mühlenroute

 Seit dem Mittelalter wurde im Schaumburger Land die natürliche Wasserkraft technisch genutzt.

 

 

 

Schwierigkeit
schwer
Bewertung
Technik
Kondition
Landschaft
Erlebnis
Ausgangspunkt

Stadthagen

Wegverlauf
Heeßen
0,5 km
Bad Eilsen
1,5 km
Obernkirchen
6,2 km
Liekwegen
10,3 km
Olymp
13,1 km
Wendthagen
13,4 km
Wendthagen-Ehlen
13,6 km
Krebshagen
14,1 km
Spielplatz Am Ostwall
17,7 km
Stadthagen (72 m)
17,9 km
Johanniskapelle
18,1 km
Griepkämpe
18,9 km
Probsthagen
20,3 km
Vornhagen
21,8 km
Eichhöfe
24,7 km
Sankt Dionysius
25,8 km
Lindhorst
26,2 km
Beckedorf
29,2 km
Godehardi - Kirche (Beckedorf)
29,3 km
Algesdorf
32,1 km
Bad Nenndorf
33,3 km
Asia Dynastie
35,5 km
Ratskeller
35,6 km
Rodenberg
35,7 km
Domäne Rodenberg
37,4 km
Apelern
39,9 km
Apelerner Kirche
39,9 km
Zum alten Friedrich
40,0 km
Pohle
43,1 km
Wiersen
45,5 km
Antendorf
49,1 km
Hattendorf
50,1 km
Rannenberg
54,6 km
St. Katharina
55,9 km
Rehren
56,2 km
Pizzeria Taormina
56,5 km
Poggenhagen
58,8 km
Borstel
59,9 km
Bernsen
61,8 km
Zum Kühlen Grund
63,8 km
Buchholz
65,8 km
Heeßen
67,5 km


Beste Jahreszeit
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Beschreibung

 Mühlenroute im Schaumburger Land

Auf kurzer Entfernung konnten entlang der Bach- und Flussläufe eine Vielzahl von Mühlen betrieben werden.

Neben den Kornmühlen für Brotgetreide und Tierfutter, erleichterten Sägemühlen und Eisenhämmer die bis dahin schwere körperliche Arbeit. Aber auch Ölmühlen zur Ölgewinnung und Pulvermühlen zur Herstellung von Schießpulver gehören dazu. Die Papiermühlen waren schließlich die Voraussetzung, um aus vermahlenen Leinenstoffen Papier zu schöpfen. Relikte dieser alten Wirtschaftsweisen, wie Stauwehre, Wasserräder und manchmal intakte Mühlen, sind noch heute vielerorts vorhanden und lassen sich auf der Mühlenroute durch das Bückebergvorland und die Täler der Rodenberger und Bückeburger Aue erkunden.

***Zwischen Beckedorf und Horsten ist die Route aufgrund einer Baustelle zeitweise unterbrochen. Bitte folgen Sie hier der Outdooractive-Karte über den Radweg entlang der B65***

 

 

 

 

 

 

 

Wegbeschreibung

Wir starten am Schloss in Stadthagen. Vom Baumeister Jörg Unkair 1534 bis 1538 im Stil der Weserrenaissance neu gestaltet, diente es bis 1608 den Grafen zu Holstein-Schaumburg als Residenz und Regierungssitz. Gräfin Johanne Sophie zu Schaumburg-Lippe hatte nach ihrer Rückkehr aus London 1728 den Schlossgarten auf der anderen Straßenseite im barocken Stil umgestalten lassen und ihre letzten Lebensjahre im Stadthäger Schloss verbracht.

 

Probsthagen

Entlang der Hülse geht es zur Vornhäger Straße. Über die Probsthäger Straße verlassen wir Stadthagen. Vom Schäferhof in Probsthagen, ehemals gräfliches Vorwerk, geht es hinter den Höfen zur Probsthäger Kirche. Probsthagen wurde im Zuge der Dülwaldrodung zu Beginn des 13. Jh.s vermutlich von Bruno von Holstein-Schaumburg, einem jüngeren Bruder des Grafen Adolf IV., begründet. Bruno war u.a. 1229 Propst in Lübeck, seit 1246 Bischof von Olmütz.

 

Die Grafen zu Holstein-Schaumburg, wie auch die Grafen von Roden und die Herzöge von Sachsen-Lauenburg betrieben im Mittelalter in ihrem Streben nach Macht Binnenkolonisation, also die planmäßige Gründung von Dörfern inmitten ihres Herrschaftsbereichs. Siedler wurden mit besonderen Rechten geworben, dazu zählten u.a. die persönliche Freiheit und die Erbberechtigung. Auf dieser Grundlage konnten die Bauern gut leben und wirtschaften, allerdings erst, nachdem aus ehemals sumpfigem Wald fruchtbares Ackerland geworden war.

 

Hagenhufensiedlungen

Hagenhufensiedlungen wurden im Schaumburger Land südlich und vor allem nördlich der Bückeberge auf dem Gebiet des gerodeten Dülwaldes angelegt. Hagen bedeutet niederdeutsch Hecke. Der Besitz - Hofgrundstück, Weiden und Äcker - wurde eingehägt, also mit schützenden Hecken umgeben, darunter häufig der Weißdorn, dessen rote Früchte auch Möllerbrot genannt werden. Das historische Flächenmaß Hufe misst in Schaumburg 30 Morgen (7,5 ha). Bei der Gründung einer Hagenhufensiedlung wurde parallel zu einem vorhandenen Bachlauf eine Straße angelegt, an der sich die Hofstellen mit Viehweiden einseitig aufreihten. Auf der anderen Seite und hinter dem Bach lagen die Äcker, die Hufen, breit wie das entsprechende Hofgrundstück und mehrere hundert Meter lang.

 

Seit der Jungsteinzeit war der Getreideanbau bekannt. Getreide gehört zu den Grundnahrungsmittel. Um aber Brot daraus backen zu können, muss es vorher zu Mehl gemahlen werden. Geschah dies ursprünglich noch per Hand mit Hilfe aufeinander geriebener Steine, erleichterten seit dem Mittelalter Mühlen diese Arbeit. Auf den Bauernhöfen gab es Backhäuser, die aus Vorsicht vor Brandgefahr entfernt von den anderen Gebäuden standen. Im angebauten Backofen wurde alle zwei bis drei Wochen auf Vorrat gebacken. Brot wurde zu jeder Mahlzeit gegessen.

 

Vornhagen

Von Probsthagen geht es nach Vornhagen, wo es um 1400 eine Wassermühle gab. Prächtige Bauernhöfe aus Backsteinmauerwerk reihen sich an der Dorfstraße auf und zeugen vom Stolz und Wohlstand seiner Erbauer. Aufgrund des Lößbodens, der sich am Rand der Mittelgebirge abgelagert hat, können vor allem im Getreideanbau hohe Erträge erwirtschaftet werden.

 

Lindhorst

Weiter geht es nach Lindhorst, einem alten Kirchdorf, das schon vor der Gründung der Hagenhufendörfer existiert hat. Hier hat es 1878 eine Dampfmühle gegeben. Dank des technischen Fortschritts konnte so unabhängig von den Naturkräften Korn gemahlen werden.

 

Beckedorf

Wir verlassen Lindhorst in Richtung Beckedorf, dessen Kirchturm der Godehardi-Kirche schon von Weitem sichtbar ist. Erbaut wurde die Kirche am Helweg, der alten Heer- und Handelsstraße, der im Verlauf der Kirchstraße Beckedorf durchquerte. Durch den Bau der B 65, 1805 als Chaussee oberhalb des alten Ortskerns angelegt, verlor diese Trasse ihre Bedeutung. Wir folgen dem historischen Verlauf des Helwegs durch die Kirchstraße und die Feldmark in Richtung Horsten. Am Ende des Feldwegs geht es geradeaus nach Horsten und links nach Riepen.

***Zwischen Beckedorf und Horsten ist die Route aufgrund einer Baustelle derzeit unterbrochen. Bitte folgen Sie hier der Outdooractive-Karte über den Radweg entlang der B65***

Abstecher Haste 

Über Riepen und Rehren, vorbei an der dortigen Wassermühle, ist der Bahnhof in Haste erreichbar.

 

Horsten

Bevor wir die Rodenberger Aue vor Horsten überqueren, erreichen wir die Horster Mühle. Sie gehörte im 16. Jh. den Grafen zu Holstein-Schaumburg und war eine Bannmühle. Die Bewohner der umliegenden Dörfer, darunter sogar Schöttlingen, unterlagen dem Mühlenbann, d.h. sie mussten ihr Getreide hier mahlen lassen. Erst 1852 beendete das Gesetz über die Ablösung der Bannrechte den Mahlzwang. Der Betrieb lohnte sich, die Horster Mühle war seinerzeit die ertragreichste in der Grafschaft Schaumburg. Über den seitlichen Feldweg gelangt man hinter die Wassermühle und zum Stauwehr, das noch heute zur Stromerzeugung genutzt wird. Bereits seit den 1890ern wurde hier Strom produziert. Getreide wurde in der Mühle bis in die 1950er Jahre gemahlen.

 

Rodenberger Aue

Die Rodenberger Aue, früher Kaspaue genannt, verlief ursprünglich mit einem westlichen Seitenarm dichter an Riepen vorbei und speiste die Bradtmühle zwischen Riepen und Ohndorf. Da sich aber der dortige Müller nicht an den Mühlenbann hielt, und für Einwohner der gebannten Orte mahlte, ließ der Schaumburger Graf kurzerhand den Auearm bis auf einen kleinen Bachlauf hinter Riepen zuschütten und legte die Mühle damit still. Seitdem wurde der weiter östlich nahe Ohndorf verlaufende Nebenarm zum Hauptfluss.

 

Wir überqueren die Rodenberger Aue und folgen dem Straßenverlauf nach Horsten. Funde aus der Jungsteinzeit und dem 1. Jahrtausend v. Chr. im alten Ortskern verweisen auf eine frühe Siedlungstätigkeit am Rand der Aue, zwischen überschwemmbaren Wiesen und den trockener gelegenen Äckern.

 

Abzweig Bad Nenndorf

Von der Ortsmitte aus erreicht man über das Ostende den Bad Nenndorfer Bahnhof und den Kurpark. Landgraf Wilhelm IX. Von Hessen-Kassel gründete 1787 den Schwefelbrunnen Nendorf und ließ das Bad als Sommersitz ausbauen. Dazu gehörte auch der ab 1789 im Stil eines englischen Landschaftsgartens gestaltete Park.

 

Allee Klein Nendorf  Rodenberg

Wir verlassen Horsten in Richtung Rodenberg über den Grover Anger. An der Allee zwischen Klein Nenndorf und Rodenberg befand sich eine Schleifmühle, wo vermutlich schon seit dem 18. Jh. Mühlsteine und Eisenwerkzeuge, z.B. Pflugschare, geschliffen wurden. 1886 wurde eine Sägemühle eingerichtet. Der Mühlteich, der für den Antrieb des Wassers nötig war, wurde 1950 verfüllt.

 

Rodenberg

Mit Rodenberg verlassen wir die Ebene, die sich zwischen Bückeberg und Steinhuder Meer erstreckt und erreichen das Tal zwischen Deister, Süntel und Bückeberg. Auf dem Alten Rodenberg, westlich oberhalb der Stadt, ist die Windmühle zu sehen. Hier wurde bis 1916 Korn gemahlen. Die x-förmige Stellung der Flügel zeigt an, dass die Mühle nicht in Betrieb ist. Wäre die Mühle noch in Funktion, und der Müller würde auf Kundschaft warten, stände das Flügelkreuz senkrecht, um anzuzeigen, dass man nur darauf wartet, zu mahlen.

Wir überqueren die Rodenberger Aue und erreichen Rodenberg, den Geburtsort des Schriftstellers und Herausgebers Julius Rodenberg. Er hat sicherlich die Kleinstadt, ihre Umgebung und die Aue vor Augen gehabt, als er das Lied „Wohl auf in Gottes schöne Welt“ dichtete.

Auf dem Alten Rodenberg stand vermutlich die mittelalterliche Höhenburg der Grafen von Roden, die Namensgeber für Berg und Stadt waren. Die Burg wurde später durch die Wasserburg abgelöst, die die Grafen zu Holstein-Schaumburg ausbauten. Von der Burg blieb nach dem großen Stadtbrand 1859 nur das Ständehaus übrig. Zur Burg gehörte auch eine herrschaftliche Mühle aus dem 16. Jh., deren Hauptgebäude in der Amtsstraße an der Mühlenaue noch steht, aber zu Wohnzwecken umgebaut wurde. Die Stützmauer, auf der sich die Lager der drei Wasserräder befanden, ist noch vorhanden.

 

Da die Altstadt von Rodenberg an zwei Seiten von der sich teilenden Aue umflossen wird, konnte auch an dem anderen Arm eine Wassermühle betrieben werden. Sie stand in der Mühlenstraße und gehörte der Stadt. Sie wurde 1729 durch ein Hochwasser zerstört, der Straßenname erinnert aber noch heute daran. Nach 120 Jahren beschloss der Rat der Stadt den Bau einer stadteigenen Windmühle auf dem Alten Rodenberg. Die exponierte Lage und die überwiegend aus Westen wehenden Winde mögen für die Errichtung des Erdholländers ausschlaggebend gewesen sein.

 

Als 1859 ein Feuer einen Großteil der Stadt, den Domänenhof und die Burg zerstört hatte, verlegte man die Domäne nach außerhalb in Richtung Lauenau. An ihr vorbei erreichen wir das nächste Ziel, die Maschmühle. Auch sie ist ähnlich alt wie die Burgmühle, nur wurde hier schon Ende des 18. Jh.s nicht mehr nur Korn gemahlen, sondern ein Gradierwerk zur Salzgewinnung angetrieben, dass hinter der Mühle stand. Aus der aus Soldorf herbei gepumpten Sole wurde zeitweise für die gesamte hessische Grafschaft Schaumburg Salz gewonnen.

 

Apelern

Weiter geht es nach Apelern. Der Ort war im Mittelalter Sitz des Archidiakons, des bischöflichen Stellvertreters. Die Wehrhaftigkeit des Kirchturms, der um 1300 an den romanischen Vorgängerbau der Kirche angebaut wurde, kommt nicht von ungefähr: die oberen Geschosse dienten im Ernstfall als Fluchträume.

Schloss von Hammerstein

Das Gut der Familie von Hammerstein liegt gleich am Ortseingang. Das Herrenhaus wurde 1590 als repräsentativer Wohnsitz fertiggestellt und war bis ins 19. Jh. nur über eine Zugbrücke erreichbar. Die Gartenanlagen können besichtigt werden. Führung durch die Räumlichkeiten auf Anfrage.

Rittergut von Münchhausen

Das andere Rittergut liegt am westlichen Ortsausgang und ist einer der Hauptsitze der Familie von Münchhausen. Die geschlossene Vierflügelanlage mit Gebäuden aus dem 16. Jh. zeugt von der Wehrhaftigkeit vergangener Zeiten. Der Innenhof ist zugänglich. Außerhalb des Ortes steht die Riesen-Mühle am Riesbach. Sie war bis 1960 in Betrieb.

 

Pohle

Von Apelern geht es nach Pohle. Auf dem Weg bietet sich ein weiter Ausblick nach Rodenberg und Bad Nenndorf, sowie zum Deister und Süntel. Über Wiersen geht es nach Antendorf.

 

Antendorf

Oberhalb von Antendorf steht die Antendorfer Mühle. Auch hier gibt es einen weitreichenden Blick zwischen Bückeberg und Deister in die Norddeutsche Tiefebene. Günstige Windverhältnisse ermöglichten schon um 1600 den Bau einer Windmühle aus Holz. Nach zweifacher Brandstiftung erfolgte 1883 ein Wiederaufbau aus Stein. Nachdem 1940 die Flügel abgenommen wurden, betrieben Motoren die Mühle bis 1955.

 

Rehren

Oberhalb von Hattendorf überqueren wir zum ersten Mal die Bückeburger Aue, die in der Nähe entspringt, und nach der das Tal zwischen Süntel und Bückeberge benannt wurde. Durch Feld und Wald gelangen wir vorbei am Gut Südhagen über Rannenberg nach Rehren, wo es bis ins 20. Jh. zwei Wassermühlen gab. Die Stemmenmühle am Standort der heutigen Hotelanlage (Waldhotel Mühlenhof) war die erste Mühle, die von der Bückeburger Aue gespeist wurde. Die zweite Mühle stand in der Steinbeeke und wurde ebenfalls mit Wasser der Aue angetrieben.

 

Poggenhagen

Von Rehren geht es parallel zur Aue auf einem Feldweg nach Poggenhagen. Hangaufwärts hinter Kathrinhagen und Westerwald zeigt die Feldstruktur heute noch, wie bei der Ortsgründung im  Mittelalter in den Wald hineingerodet und Äcker angelegt wurden. Auch Poggenhagen ist vermutlich im 13. Jh. entstanden. Die Schneide- und Ölmühle wurde um 1565 von den auf Bodenengern ansässigen Herren von Corenberg am Ölberger Bach erbaut. Sie war bis in die 1960er Jahre in Betrieb, als bei einem Hochwasser das Mühlrad zerbrach und weggetrieben wurde.

 

Über Borstel, auch hier steht das Mühlengebäude noch, geht es nach Bernsen. Unterhalb des Ortes trieb die Bückeburger Aue im 19. Jh. einen Eisenhammer an, von dem allerdings nichts mehr zu sehen ist. In Rolfshagen war der Eisenhammer mit Schleifmühle „Zur Schwarzmühle“ noch bis nach dem 2. Weltkrieg in Betrieb.

 

Arensburger Papiermühle

Etwas versteckt hinter dem Wald bei Buchholz steht unten an der Aue die Arensburger Papiermühle, in der schon Graf Ernst zu Holstein-Schaumburg 1602 Papier schöpfen ließ. Dazu wurden alte Lumpen aus Leinen und Baumwolle benötigt, die ein Lumpensammler zur Papiermühle brachte, wo sie, nachdem sie gereinigt und zerkleinert, mit Hilfe der Mühlentechnik zu einem Brei zerstampft wurden. Die breiige Masse wurde mit Wasser in einer Bütte, einer Holzwanne, verdünnt, und das spätere Papier mit Sieben herausgeschöpft.

 

Abstecher Rinteln

Folgen wir der Bückebergstraße in Richtung Steinbergen und Rinteln, erreichen wir vorher die Schlingmühle. Den Eingang des Hauptgebäudes ziert ein antiker Wappenstein von 1673. Wahrscheinlich wurde damals die Mühle durch die Grafen zu Schaumburg-Lippe neu errichtet. Im 20. Jh. erfolgten weitere Umbauten. Ein gemauerter Bogen aus Sandstein in der Außenfassade markiert den früheren Austritt des Mühlbachs.

Von hier aus gelangen wir über die Stichroute nach Rinteln.

 

Buchholz

Wir fahren zurück zur Arensburger Straße, um gleich links am Buchholzer Blankhammer zur Bückeburger Aue zu gelangen. Vom Eisenhammer und zwei Schleifmühlen ist nur noch das Wehr von 1726 aus behauenen Sandsteinquadern mit einer Fallhöhe von 2,20 m und einer Breite von 11 m vorhanden.

 

Bad Eilsen

Entlang der Aue radeln wir nach Heeßen und Bad Eilsen, wo die Aue den Kurpark durchfließt. Gräfin Juliane zu Schaumburg-Lippe hatte ab 1794 die Schwefelquellen fassen lassen und mit dem Ausbau des Bades begonnen, das 1802 eröffnet wurde.

 

Abstecher Bückeburg

Wir verlassen Bad Eilsen in Richtung Vehlen. Die Wassermühle existiert noch, genau wie in Ahnsen. Eine Besichtigung ist allerdings nur von der Straßenseite möglich. Dem Verlauf der Aue folgend kommt man zum Mühlenwehr nach Warber und zur Meinser Kornmühle, deren ursprüngliche Funktion trotz Umbau zu Wohnzwecken noch erkennbar ist. Über Scheie erreicht man Bückeburg.

 

Der Streckenverlauf führt weiter nach Obernkirchen.

 

Obernkirchen

Das Kloster, später Stift, diente den Schaumburger Grafen als Grablege. Obernkirchen gilt als Wiege des Schaumburger Bergbaus, dessen Zeugnisse an vielen Stellen heute noch in der Landschaft sichtbar sind. Der Bergbau führte schließlich dazu, dass einzelne Bäche am Hang der Bückeberge versiegten, und die einst mit Wasser betriebenen Mühlen fortan mit Dampf- oder Motorenkraft laufen mussten.

 

Über Liekwegen und Wendthagen erreichen wir Krebshagen und die dortige Wassermühle von 1864 am Krummen Bach. Der Mühlengraben und ein Wasserrad verweisen auf den ursprünglichen Antrieb mit Wasserkraft. Später übernahm eine Dampfmaschine die Leistung, die wiederum durch einen Elektromotor ersetzt wurde. Bis in die 1970er Jahre wurde noch Futtergetreide geschrotet. Von Krebshagen geht es nach Stadthagen zu unserem Ausgangspunkt. Das letzte Stück begleitet uns die Hülse, einer der Bäche, die vom Bückeberg herab in die Schaumburger Ebene fließen.

Höchster Punkt
278 m
Zielpunkt

Stadthagen

Höhenprofil
© outdooractive.com

Ausrüstung

Verkehrssicheres Fahrrad, Fahrradhelm, Tages-Radrucksack (ca. 20 Liter) mit Re-genhülle, bequeme Sportschuhe, ggf. Radschuhe, witterungsangepasste und strapazierfähige Kleidung im Mehrschicht-Prinzip, ggf. Radtrikot, ggf. Fahrradhandschuhe, Luftpumpe, Fahrrad-Werkzeug, Sonnen- und Regenschutz, Proviant und Trinkwasser, Trinkflasche und passende Halterung, Erste-Hilfe-Set, Taschenmesser, Handy, ggf. Handy-Halterung für den Lenker, ggf. Stirnlampe und Reflektoren, Kartenmaterial

Sicherheitshinweise

Zur Rolle der Forstwirtschaft und dem richtigen Verhalten der Wegenutzer

Die Einrichtung der Radwege erfolgt mit freundlicher Unterstützung durch die Grundbesitzer und Waldeigentümer. Nur durch die nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder steht ein gut ausgebautes Forstwegenetz auch für Zwecke der Erholung und vielfältige Freizeitaktivitäten zur Verfügung. Zeitweise auftretende Beeinträchtigungen des Wegezustands z.B. durch die Holzernte lassen sich allerdings nicht vermeiden.
Als Waldbesucher/in müssen Sie gemäß Landeswaldgesetz stets mit derartigen Störungen und sonstigen waldtypischen Gefahren rechnen und sich entsprechend aufmerksam verhalten. Vorübergehende Wegesperrungen dienen Ihrer Sicherheit und sind in jedem Fall zu respektieren.
Helfen Sie mit und unterstützen Sie die Waldbesitzer durch Ihr umsichtiges und naturverträgliches Verhalten, die vielfältigen Funktionen unserer Wälder nachhaltig zu sichern.
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass ganz bewusst auf das Aufstellen von Müllcontainern in der Landschaft verzichtet wurde. Durch die ordnungsgemäße Abfallentsorgung daheim oder in der nächsten Ortschaft leisten Sie einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung der natürlichen Schönheit unserer freien Landschaft und Wälder.

Die Befahrung der Radrouten geschieht auf eigene Gefahr.
Für alle eventuell entstandenen Schäden gilt ein Haftungsausschluss.
Dieser Haftungsausschluss bezieht sich insbesondere auf die Nutzung der Wald- und Forstwege.

 

Eine Gewähr und Haftung für den Streckenverlauf, die Ausschilderung sowie die Qualität und Sicherheit der Wege als auch für die weiteren enthaltenen Informationen wird nicht übernommen. Änderungen und Irrtum bleiben vorbehalten.

 

Tipps

Ein idyllischer Ort ist die Wassermühle an der Domäne Rodenberg mit dem über das Wehr rauschende Wasser.

Zusatzinfos

Schaumburger Land Tourismusmarketing e.V.

Lange Str. 45

Telefon 05722 89 05 50,  Fax 05722 89 05 52

info@schaumburgerland-tourismus.de

www.schaumburgerland-tourismus.de


Anreise

Bundesautobahn A 2, Ausfahrten Bad Eilsen, Rehren, Lauenau, Bad Nenndorf

Öffentliche Verkehrsmittel

Zugverbindung nach Bückeburg, Stadthagen, Bad Nenndorf, Haste, Rinteln

Bushotline Landkreis Schaumburg: 0800 1065050

Mo - Fr 8:00 - 18:00 Uhr

Parken

Zahlreiche Parkmöglichkeiten in den Orten.


Autor
Die Tour Mühlenroute im Schaumburger Land wird von outdooractive.com bereitgestellt.

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