Historischer Rundweg Achenbach

Der Historische Rundweg Achenbach ist deutschlandweit der erste Wanderweg, der mit dem Prädikat „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland – Kulturerlebnis“ ausgezeichnet wurde.  2022 wurde die zwölf Kilometer lange Strecke vom Deutschen Wanderverband zum „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland – Traumtour“ ernannt. Die Tour, die durch eine wunderschöne und abwechslungsreiche Landschaft führt, kann mit über 40 Stationen aufwarten. Infotafeln helfen dabei, die Geschichte von der La-Tène-Zeit bis in die Moderne richtig einordnen zu können. 

Diese Themenwanderung verbindet auf einzigartige Weise beeindruckende Naturschauspiele, kulturelle Höhepunkte, sowie moderne Freizeitangebote. Orchideen und sprudelnde Quellen begegnen euch auf dieser Tour genauso, wie ein beeindruckendes Rennofen-Modell und Besiedlungsspuren aus vorchristlicher Zeit, Erinnerungsstätten oder eine hölzerne Kirche. 

Entlang des historischen Themenrundweges geben Informationstafeln einen Einblick in diese Route und der prägenden Kombination aus Landschaftserlebnis und regionaler Kulturgeschichte. Wir beginnen die Wanderung an der Erinnerungsstätte an die ehemalige belgische Garnison, direkt gegenüber des Edeka-Marktes. Von dort aus geht es an der Achenbacher Straße entlang (weg vom Kreisverkehr), bis sich rechts eine Abzweigung ergibt. Wir folgen dieser kleinen Straße und kommen zur Friedenskirche, welche unter Denkmalschutz steht.

Anschließend gehen wir weiter auf dem Weg an der Friedenskirche vorbei und kommen zu einem Rennofenmodell. Über die Schmelzöfen aus der La-Tène-Zeit im Engsbachtal informiert eine Tafel am Weg. 1933/34 wurden hier ca. 40 Eisenschmelzöfen freigelegt. Der besterhaltene davon wurde geborgen und steht heute im Siegerland-Museum im Oberen Schloss in Siegen. Ein Modell des dort gefunden Rennofens ist hier zu sehen und zeigt, wie fortschrittlich die Kelten damals waren.

Von hier aus führt der Historische Rundweg am Quellgebiet der Engsbach mit ihrer Orchideenvielfalt vorbei. Das Engsbachtal wurde 2015 als Bodendenkmal eingetragen. Hier standen einst rund vierzig Rennöfen aus dem 3. und 4. Jahrhundert vor Christus. Der besterhaltene Rennofen wurde geborgen und steht heute ebenfalls im Siegerland-Museum im Oberen Schloss in Siegen. Wir folgen dem Weg weiter bergauf, an der großen Kreuzung oben halten wir uns links, dann beim nächsten Abzweig rechts. Wir passieren ein lichtes Wäldchen und stehen vor der Infotafel zum parkähnlichen Erfahrungsfeld SCHÖNUNDGUT. Ein Abstecher auf den ehemaligen Schießplatz, der heute so viel für Kinder und Jugendliche bietet, macht Spaß. Bänke und Picknickplätze laden zu einer Pause ein.

Gestärkt machen wir uns wieder auf den Weg und folgen der Markierung am Waldrand bergab und nehmen den abfallenden Pfad hinunter in das zauberhafte Naturschutzgebiet Numbachtal, unmittelbar am Numbach entlang, der von vielen Quellen und kleinen Bächen gespeist ruhig in seinem naturbelassenen Bett fließt. Eine Oase der Stille. Das Numbachtal gilt als eines der schönsten Täler im Raum Siegen. Wir begleiten den leise plätschernden Bach durch stille Natur ins Tal.

In nur 250 m Sichtweite entfernt tut sich die SELK Kirche auf. Sie ist die einzige Kirchengemeinde im Siegerland, die sich bewusst auf die Lehren von Martin Luther stützt. Die Geschichte der St.-Christophorus-Gemeinde in Siegen basiert auf dem Zuzug lutherischer Christen zu Beginn der 1920er Jahre. Vorbei an einer aus Holz geschnitzten Fuchsfigur, Ameisenvölkern und der Grube "Alte Brandzeche" führt der Wanderweg zu einem atemberaubenden Aussichtspunkt.

Weiter geht es auf den Buberg und dann über den Starken Buberg, der mit 439 Metern die höchste Erhebung des Weges darstellt. Hier hat sich die Landschaft bedingt durch die massenhaften Baumfällungen komplett verändert.

Ein Stück weiter berührt der Rundwanderweg die Parallelwege Europäischer Fernwanderweg E1, Elisabethpfad und den Jakobsweg.

Uns führt der Rundweg weiter an der Achenbachquelle und der Langenseifenquelle mit dem dazwischenliegenden Biotop vorbei. Anschließend tut sich ein weiteres Highlight des Weges auf, denn die Strecke führt durch die Landschaft von drei Haubergs Genossenschaften: Achenbach, Trupbach und Seelbach. Hier informiert eine Tafel über das Haubergswesen im Siegerland, das auch auf der Liste des immateriellen UNESCO-Weltkulturerbes steht.

Vorbei an einem Religiösen Bildstock und der Großenbachquelle geht es nun zur Aussichtsplattform.

Unser Blick schweift zur Ortsmitte und wir sehen das Heimathaus und die Alte Schule. Der Aussichtspunkt lädt ein sich hinzusetzen und ein wenig zu verweilen.

Nach einer kurzen Rast geht es nun weiter vorbei an einem Brunnen und zur Alten Schule. Ein Abstecher zum Dorfteich mit Rastplätzen lohnt sich. Die Alte Schule wurde im Jahr 1930 als Ersatz für die erste Achenbacher Schule (Kapellenschule von 1861) erbaut. 2014 wurde das Gebäude unter Denkmalschutz gestellt. Sein Baustil orientiert sich an nordhessischen Kleinstadtrathäusern des 17. und 18. Jahrhunderts, deren harmonische Proportionierung mit Sorgfalt und Bedacht aufgenommen wurde. Die Alte Schule ist das einzige Objekt unter dem gesamten Bestand der denkmalwerten Schulen in Westfalen-Lippe, welches in diesem Stil errichtet wurde.

Ein weiteres Highlight schließt sich direkt an, nämlich das Heimathaus und die Heimatstube. Als Wohnhaus des Unternehmers Johannes Spies wurde es um 1860 erbaut. Das Haus wurde 1927 vom Schulverband der Gemeinde Achenbach übernommen und als Begegnungsstätte der Heimatfreunde umgestaltet. Im Juni 2018 ist ein kleines Heimatmuseum eröffnet worden. Besichtigen kann man dies nach Vereinbarung.

Weiter führt uns der Rundweg über einen Naturweg durch das Wiesental. Hier wachsen heimische Sträucher wie Holunder, Schlehen, Brombeeren und Himbeeren. Eine kleine Obstplantage, Wildwiesen, aber auch vier Walnussbäume, sowie alte Buchen, Birken und Eichenbäume säumen den Weg. Mehrere Ruhebänke laden in dieser Naturoase zum Entspannen und Verweilen ein. Der Achenbach als Namensgeber fließt durch das gesamte Tal und gibt dem Wiesenweg sein eigenes Flair.

Über dem Wiesental thront das Stelzenhaus „Skycube“. Es steht auf Stahlstelzen und ist würfelartig konstruiert.

Kurz vor Ende des Rundweges steht in der Achenbacher Furt die bereits 1871 gepflanzte „Siegeseiche“ im Mittelpunkt. Zudem bildet die Furt einen zweiten Siedlungsschwerpunkt des Ortes Achenbach.

Der Weg führt uns schließlich zurück zum Ausgangspunkt des Rundweges.

A45 AS Siegen, B62 Richtung Siegen, dann links, am Ikea vorbei zum Ortsrand (Wallhausenstr.). Im Kreisel 3. Ausf. zum Edeka-Parkplatz