Wandern im Bergbaurevier Halsbrücke

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Tourdaten
9,45km
298 - 364m
Distanz
156hm
144hm
Aufstieg
02:30h
 
Dauer
Kurzbeschreibung

Entdecken Sie technische Denkmäler in dieser malerischen Landschaft entlang der Freiberger Mulde.

Schwierigkeit
mittel
Bewertung
Technik
Kondition
Landschaft
Erlebnis
Ausgangspunkt

Ortseingang Halsbrücke aus Freiberg / Geschwister-Scholl-Straße

Wegverlauf
Freiberg (400 m)
St. Lorenz
0,3 km
Isaak
3,3 km
Sand
6,0 km
Halsbrücke
7,8 km
Freiberg (400 m)
8,8 km

Beschreibung

Die Tour führt durch die stark durch den Bergbau und das Hüttenwesen geprägte Gemeinde Halsbrücke. Zu sehen sind mit der Altväterbrücke, dem Erzkanal, der Halsbrücker Rösche, dem Roten Graben und dem 7. sowie 8. Lichtloch des Rothschönberger Stollns wesentliche Sachzeugen der bergbaulichen Wasserwirtschaft. Weitere Highlights bilden Aussichten auf die historischen und modernen Anlagen des Hüttenwesens sowie der Edelmetallverarbeitung.

Wegbeschreibung

Start und Ziel unserer Rundwanderung von etwa 2,5 Stunden liegen am Ortseingang Halsbrücke aus Richtung Freiberg. Einen Parkplatz findet man unweit in der Geschwister-Scholl-Straße, der wir bis zur Hausnummer 28 folgen, hier halbrechts abbiegen und einen Weg hinunter bis zur Erzstraße gehen. An der Einmündung sehen wir das Feuerwehrgebäude und das Gelände des von 1861 bis 1968 betriebenen "Beihilfe-Schachtes". Wir wandern nach links die Erzstraße hinauf bis zur alten Meißner Straße. Hier geht es nach rechts hinunter bis zur Altväterbrücke.

Diese, aus dem 16. Jh. stammende Straßenbrücke über die Freiberger Mulde wurde 1680 bis 1795 auch als Kunstgrabenaquädukt genutzt. Dazu waren 12 Gewölbebogen auf maximal 24 m Höhe gemauert worden. Über das 1893 abgetragene, 188 m lange Aquädukt floss Münzbachwasser als Aufschlagwasser für die Grube "St. Anna samt Altväter".

Überqueren Sie diese, steigen links eine Steintreppe hinunter und folgen flussabwärts dem gemauerten Bergwerkskanal bis zur Schleusenkammer am Kanalwehr der Freiberger Mulde.

Der Kanalabschnitt gehört zu einem 8 km langen Schifffahrtskanal von Hohentanne über Großschirma bis zum Rothenfurther Kahnhebehaus. Von 1769 bis 1868 wurden hier Erzkähne getreidelt oder gestakt. Im Bereich der Wehranlage überquerten die Erzkähne den Fluss, um nach 600 m das Kahnhebehaus zur erreichen. Mit einem Blick auf die andere Fluss-Seite entdeckt man die Mündung des von Freiberg kommenden Münzbaches.

Wir kehren zurück zur Orientierungstafel, neben der ein Waldpfad nach oben bis zum Niveau eines alten gemauerten Kunstgrabens führt, dem wir nach links folgen. Hier am Hang des Muldenufers floss 14 m über der Mulde Aufschlagwasser, das man seit 1610 dem Münzbach 1,5 km oberhalb desssen Mündung entnommen hat. Von 1680 bis 1795 wurde dieses Wasser über das Altväter-Aquädukt geleitet.

An einer Gabelung verlassen Sie die Grabentournach links und erreichen das Tal der Freiberger Mulde an der Isaakbrücke, neben der sich die Ruine des Rothenfurther Kahnhebehauses befindet. Es gilt als das älteste Schiffshebewerk der Welt.

Über den Bergwerkskanal kamen die Erzkähne an und wurden hier um 7 m gehoben, um dann zur Halsbrücker Hütte weiter zu fahren.

Bleiben Sie am linken Ufer und benutzen Sie flussaufwärts einen Wiesenpfad, den Sie nach rechts verlassen, um die eine große Schwemmsandhalde hinaufzusteigen und dort die Tagesanlagen des bis 1878 betriebenen 7. Lichtloches zu besichtigen.

Über dem 123 m tiefen Lichtloch (Schacht für die Herstellung des Rothschönberger Stollns) steht das hölzerne Treibehaus von 1850, neben dem sich eine Kaue für ein Kunstrad zum Antrieb eines Kunstgezeuges (Gestängepumpe) befand. Die Mundlöcher der zugehörigen Röschen (Wassertunnel) sind freigelegt. Der Fachwerkbau (1844) diente als Huthaus und Bergschmiede. Im Pulverturm (1844) wurde das Sprengpulver für den Stollenvortrieb gelagert. Auf dem gegenüberliegenden Muldenufer entdeckt man einen Gneisfelsen mit Gangausbiss (Isaak Spat) und Stollenmundloch im Erzgang.

Der weitere Weg führt durch die angrenzende Wohnsiedlung bis zu einem links abzweigenden Fußweg zwischen den Grundstücken Straße der Jugend 28 und 26. An der Mulde nach rechts gelangt man zum Mundloch der Halsbrücker Rösche. Danach biegen Sie links auf die Straße "Am Hammerberg" ab und folgen dieser bis zur Muldebrücke. Überqueren Sie die Freiberger Mulde und folgen Sie rechter Hand für ca. 270 m der Straße "Am Sandberg".  Biegen Sie anschließend wieder rechts ab.

Von hier aus kann man nach links einen Abstecher zur Hohen Esse machen oder mit einem Schwenk nach rechts und gleich wieder links das 8. Lichtloch erreichen.

Die Hohe Esse ist seit 1889 Wahrzeichen von Halsbrücke. Dieser Industrieschornstein mit 140 m Höhe und 8 bis 3 m Durchmesser ist heute noch das höchste Ziegelbauwerk Europas. Das 1865 bis 1877 betriebene 8. Lichtloch wird auch heute noch für Kontrollbefahrungen des hier 139 m tiefen Rothschönberger Stollns (Gesamtlänge über 50 km) genutzt. Dieser Stollenschacht diente der Förderung des Vortriebgesteins (Gneis), das auf der noch vorhandenen Halde deponiert wurde. Das zufließende Grundwasser wurde mittels Kunstgezeug (Turbinen- und Dampfmaschinenantrieb) hochgepumpt. Durch den Bau des Stollens wurden ab 1864 die Dorfbrunnen zum Versiegen gebracht. Deshalb wurde Trinkwasser mit Hilfe einer Wassersäulenmaschine (Kolbenkraftmaschine) von unter Tage aus dem 8. Lichtloch hochgepumpt. Diese Maschine kann heute am Freiberger Schacht "Alte Elisabeth" besichtigt werden.

Von der Erläuterungstafel am 8. Lichtloch aus führt eine Treppe allmählich hinab zur schmalen Straße "Muldental". Linker Hand sieht man ein alleinstehendes Fachwerkhaus, in dessen Hof man das in die Felsböschung gehauene Mundloch des Freudenstein Erbstollns mit der Jahresangabe 1769 entdeckt. Unweit von hier sieht man die Brücke des 250 m langen Rausgaskanals der Hohen Esse. Eine große Schlackenhalde erinnert an die Halsbrücker Hütte, die wir entlang der Muldentalstraße gut einsehen können.

Die meisten Gebäude des Hüttengeländes wurden nach 1989 abgetragen. Mauerreste, Gedenktafel und eine Bogenbrücke der Löschanlage erinnern an das 1787 bis 1857 betriebene und international viel beachtete Amalgamierwerk. Hier wurde das silberhaltige Erz nicht geschmolzen, sondern unter Verwendung von Quecksilber, Kochsalz, Eisen und Wasser chemisch behandelt und so das Silber gewonnen. An die Halsbrücker Schmelzhütte erinnert ein neogotisches Hüttengebläse von 1831, das als "Schwarzenberggebläse" am Freiberger Schacht "Alte Elisabeth" aufgestellt wurde.

Unser Weg führt zurück über die Muldentalbrücke zur Hauptstraße, der wir entlang des Hüttengeländes bis zur Kreuzung zur Krummenhennersdorfer Straße folgen. Von dort lohnt ein Abstecher auf die links liegende Halde, von der man einen guten Überblick über das Hüttengelände mit Aussicht auf das 8. Lichtloch und die Halsbrücker Esse hat. An der Krummenhennersdorfer Straße erblickt man danach bereits das Gebäude der Erzwäsche Oberes Neues Geschrei, an dessen Rückseite ein Abzweig des Roten Grabens, eines im 17. Jahrhundert errichteten Kunstgrabens beginnt. Dem Roten Graben folgned gelangt man auf der Hüttengasse zum Abzweig auf den Freiberger Weg, der uns bis an die Grube "Ober Neu Geschrei" bringt, deren Hoffnungschacht durch das hölzerne Schachthaus auf einer Halde zu erkennen ist. Hier lohnt sich ein Rundgang.

Von der Erläuterungstafel an der Halde der Grube "Ober Neu Geschrei" führt der Weg am Zaun einer Gartenanlage entlang und durch die angrenzende Bergmannssiedlung zum Ausgangspunkt an der Tankstelle zurück.

 

 

 

 

Höchster Punkt
364 m
Zielpunkt

Ortseingang Halsbrücke aus Freiberg / Geschwister-Scholl-Straße

Höhenprofil
© outdooractive.com

Autor
Die Tour Wandern im Bergbaurevier Halsbrücke wird von outdooractive.com bereitgestellt.

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