Hohe Schrecke: Wiegental-Wildnisweg - Thüringer Urwaldpfade

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Tourdaten
10,94km
178 - 331m
Distanz
174hm
189hm
Aufstieg
03:01h
 
Dauer
Kurzbeschreibung

Bei diesem Weg im Herzen des Waldes ist der Name Programm: Wildnis ist das Thema.

Schwierigkeit
mittel
Bewertung
Technik
Kondition
Landschaft
Erlebnis
Ausgangspunkt

Hauteroda

Wegverlauf
Hauteroda
0,2 km
Hauteroda
10,7 km


Beste Jahreszeit
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Beschreibung

Bei diesem 4 km langen Weg (11 km insgesamt ab Startpunkt Hauteroda) im Herzen des Waldes ist der Name Programm: Wildnis ist das Thema. Der Weg ist daher auch Bestandteil des WWF-Projektes Thüringer Urwaldpfade. In den Wildnisbereichen im urwüchsigen Wiegental findet keine forstliche Nutzung mehr statt – hier darf sich die Natur nach ihren eigenen Regeln entwickeln, nicht nach unserem Verständnis von Nutzen und Ordnung. Folgen Sie dem Symbol des Hohe-Schrecke-Baums in buchengrün und Sie erleben Waldwildnis hautnah. Der Weg ist nicht barrierefrei. Es empfiehlt sich für die Wanderung eigene Verpflegung mitzubringen, da es auf der Route keine Einkehr- oder Versorgungsmöglichkeiten gibt. Sie erreichen den Startpunkt in Hauteroda entweder über die A71 oder eine Busverbindung vom nächstgelegenen Bahnhof in Heldrungen.

Achtung! Teilstück durch Forstarbeiten momentan schwer passierbar, insbesondere nach Regen.

Wegbeschreibung

Waldwildnis begleitet Sie auf diesem Rundweg, der Sie zwischen Wolfsberg und Weinberg tief in den Wald hinein führt. Es wird empfohlen, den Weg im Uhrzeigersinn zu begehen. Das Symbol des Wiegental-Wildnisweges ist der Hohe-Schrecke-Baum in buchengrün.

Unsere Tour startet in Hauteroda am Wanderparkplatz gegenüber dem Gutshof, wo eine Tafel über die Wanderung informiert.

Das geschnitzte Wildkatzensymbol am Infopunkt zeigt, dass sich auch dieses scheue, selten sichtbare Tier in einem der letzten großen, relativ unzerschnittenen Laubwaldgebiete Deutschlands wohlfühlt. Nach Querung der Donaustraße folgen wir dem Großen Hohe-Schrecke-Rundweg (Markierung ziegelroter Hohe-Schrecke-Baum) und nutzen dazu einen allmählich bergan führenden geteerten Wirtschaftsweg, der wenig später im Mohntal durch einen linksabbiegenden, naturnahen und fußfreundlicheren Erdweg abgelöst wird. Dabei rückt das Haus auf dem Berge immer mehr ins Blickfeld.

Nun wandern wir linksseitig des Mohntals in Richtung dieses Zwischenzieles. Am nächsten Wegweiser folgen wir einem Erdweg in Richtung Wald. Am Waldrand geht es geradeaus auf einem Schotterweg bis zur nächsten Weggabelung weiter. Entsprechend des Wanderwegweisers halten wir uns links.

Ein noch aus der früheren militärischen Nutzung stammendes Sperrschild warnt davor, den ausgeschilderten Wanderweg zu verlassen. Wenig später gelangen wir über einen Pfad, der durch den Wald zum Haus auf dem Berge führt. Dieses idyllisch gelegene Objekt diente in den Zeiten des Kalibergbaus als Steigerhaus.

Heute ist es ein Gästehaus für geschlossene Gruppen. Das Angebot für Kinder und Jugendliche ist sehr vielfältig. Es umfasst die Bereitstellung von Unterkunft und Verpflegung insbesondere für Feldmesspraktika, Kunstreisen und Klassenfahrten für Schulklassen sowie Ferienzeiten für Kinder und Jugendliche. Auch für Eltern werden Kurse zu pädagogischen, religiösen und künstlerischen Themen angeboten, während gleichzeitig die Betreuung der Kinder gesichert ist.

Außerdem werden Kurse und Tagungen der Christengemeinschaft abgehalten.

Tipp: Hier gibt es ein gutes Brunnenwasser. Wenn die Wasserflaschen der Wanderer auf dem Rückweg schon leer sind, können sie hier aufgefüllt werden. Es lohnt sich die Gastgeber zu fragen.

Wir bleiben auf dem Großen Hohe-Schrecke-Rundweg, bis wir nach einem knappen Kilometer den zwischen Wald und Streuobstwiesen liegenden überdachten Rastplatz an der Wolfsburg erreichen. Hierbei handelt es sich nicht um den Standort einer Burganlage, sondern um eine alte Flurbezeichnung. Dort beginnt nun der 4,8 km lange Wiegental-Wildnis-Weg (Markierung buchengrüner Hohe Schrecke-Baum). Eine Informationstafel zeigt den Verlauf des Weges und bietet Wissenswertes über seine Besonderheiten.

Entsprechend der Wegweiser halten wir uns links. Nun geht es endlich einmal bergab. Dabei passieren wir eine Altholzinsel mit einem nicht mehr bewirtschafteten Eichen-Buchen-Mischbestand und sehen links und im Talgrund große Kahlflächen, die durch die Nutzung der vom Borkenkäferbefall abgestorbenen Fichten entstanden sind. Nach dem Abstieg gabeln sich an der Großen Heide die Wege. Wir halten uns rechts. Nach einem kurzen Abschnitt durch den nördlichen Guntersgrund führt der Weg durch ein Waldwildnisgebiet allmählich bergan zum Kammweg der Hohen Schrecke.

In den nun den Weg säumenden liegenden und stehenden Totholzbäumen tummeln sich viele Käferarten, darunter auch sogenannte Urwaldreliktarten. Letztere weisen auf eine lange Beständigkeit in der Bewaldung mit starkem Totholz hin. Allein in der Hohen Schrecke wurden bisher 20 solcher holzbewohnenden Urwaldreliktarten nachgewiesen, was seinesgleichen in Thüringen sucht (Stand per 23.09.2019). Die größte Verbreitung finden wir in allen Totholz- und starkholzreichen Beständen.

Der weitere Weg zum Enzianberg hinauf wird linkerhand durch ein schluchtartiges Tal geprägt. Der rechtsseitige Hang zeigt, welche Wunden das Sturmtief „Friederike“ im Januar 2018 den sich auflösenden Altbeständen zugefügt hat.

Nachdem wir den Kammweg Hohe Schrecke überquert haben, lädt eine überdachte Sitzgruppe am Enzianberg im Schatten des Waldes zur Rast ein. Eine Tafel informiert zum Thema „Waldwildnis in der Hohen Schrecke“.

Hier trennen wir uns nun vom Kleinen Rundweg und wandern nach rechts ein kurzes Stück leicht bergan. Wenig später biegen wir links in einen breiteren, hangparallel verlaufenden Erdweg ein. Bald nutzen wir einen Holzbohlenpfad, von dem wir in das schluchtartige Tal hinabsehen können. Nach etwa 350 m verlassen wir den Erdweg und folgen rechtsabbiegend einem Pfad durch einen von Borkenkäferbefall abgestorbenen Fichtenbestand bergan. Am Oberhang durchqueren wir einen Eichenbestand, um auf dem Plateau anzukommen. Zusätzlich zu der vorhandenen Wegmarkierung bieten Robinienpfähle eine gute Orientierung. Anschließend schwenken wir rechts in einen breiten Erdweg ein, um wenig später links einen Pfad zum 500 m langen Seilpfad zu nutzen.

Auf diesem Abschnitt werden wir durch ein Seil entlang der Hangoberkante zum Wiegental geleitet. Dabei kann man einen Blick ins Wiegental „riskieren“ und dabei viele alte Baumriesen bestaunen. Das Bild wird durch die bis zu 200 Jahre alte Buchen bestimmt. Wieder auf dem geschotterten Kammweg angekommen, biegen wir in diesen links ein. Dabei gelangen wir zu einer überdachten Sitzgruppe, direkt neben einem Taufkreuz, von dem man momentan noch gut die Aussicht auf die Stadt Artern und das Unstruttal genießen kann. Anschließend queren wir den Kammweg und treten nun den Rückweg bergab zum Ausgangspunkt des Wiegental-Wildnis-Weges an. Dieser Weg zum Rastplatz an der Wolfsburg wird durch den Großen Hohe Schrecke-Rundweg flankiert und verläuft innerhalb und teilweise oberhalb eines Hohlweges leicht bergab durch jüngere Laubwaldbestände. Kurz vor dem Rastplatz passieren wir mehrere kleine Laichgewässer, die beim Ausbau des Wanderweges für Kröten, Molche u.a. Kleintiere erhalten wurden. Am Rastplatz an der Wolfsburg angekommen, bleiben wir wie auf dem Hinweg bis Hauteroda auf dem Großen Hohe-Schrecke-Rundweg. Nachdem wir das Haus auf dem Berge erneut hinter uns gelassen haben, können wir auf Hauteroda blicken.

Auf unserem Weg zum Ausgangspunkt erreichen wir rechterhand einen Rastplatz mit einem herrlichen Panoramablick über das Kyffhäusergebirge. Bei klaren Sichtverhältnissen schweift der Blick sogar bis zum Harz. Wieder auf dem geteerten Wirtschaftsweg, lohnt sich rechterhand ein Abstecher zur Holländermühle aus dem Jahre 1856, auf dessen Gelände sich ein Rundgang auf dem Bienenlehrpfad lohnt. Anschließend nehmen wir den Abstieg zu unserem Ausgangspunkt in Hauteroda vor.

Hauteroda liegt idyllisch zwischen der Hohen Schrecke und der Schmücke unmittelbar am Helderbach. Die St. Martini-Kirche wurde 1708 erbaut, während der Turm bereits aus dem Mittelalter stammt. Sehenswert ist auch die bereits oben erwähnte Holländerwindmühle aus dem Jahre 1856. Auf der Schmücke, dem Ochsenberg, befand sich wahrscheinlich eine vorgeschichtliche Wallanlage. Zwischen 1910 und 1924 war Hauteroda mit seinen Gruben Irmgard und Walter Standort des Kalibergbaus. Als Wahrzeichen und als wichtigster Arbeitgeber des kleinen Ortes gilt die Markus-Gemeinschaft e.V. Die Markus-Gemeinschaft ist eine Lebens- und Arbeitsgemeinschaft für Menschen mit vorwiegend geistigen und seelischen Einschränkungen. Der Gutshof mit seinen Werkstätten, wie z.B. einer Tischlerei, Bäckerei und dem Landwirtschaftsbereich, ist ein Teil der Markus-Gemeinschaft. Eine wichtige Arbeitsgrundlage ist die biologisch-dynamische Wirtschaftsweise, welche die wesensgemäße Beziehung zwischen Mensch und Natur umfasst. Die Produkte, wie z.B. Brot, Gemüse und Müsli werden regional vertrieben.

Jeden ersten Samstag in den Monaten April bis Dezember sind das leckere Brot und weitere Erzeugnisse während des Bauernmarktes auf dem Gutshof von Bismarck in Braunsroda käuflich zu erwerben. Gern besucht wird auch die mobile Mosterei, welche von September bis Oktober in Betrieb ist. Hier kann man, nach Terminabsprache, sein selbst gepflücktes und mitgebrachtes Obst zu leckerem Saft pressen lassen. Weiterhin verfügt der Gutshof über eine Herberge, welche inmitten des ruhigen Ortskerns liegt und direkt an den Gutshof angeschlossen ist. Die Herberge bietet komfortable Einzel-, Doppel, Drei- und Vierbettzimmer. Für Gruppen ist das Dachgeschoss mit einem 6- und einem 12-Bettzimmer bestens geeignet. Seminarräume mit guter technischer Ausstattung runden das Angebot ab. Viele Besucher aus nah und fern kommen alljährlich am letzten Wochenende im Juni zum beliebten Hoffest der Markus Gemeinschaft e.V. Eine Besichtigung des Objektes für Wandergruppen ist per Anmeldung möglich.

Höchster Punkt
331 m
Zielpunkt

Hauteroda

Höhenprofil
© outdooractive.com

Sicherheitshinweise

Durch Schnellfall und Stürme in den letzten Wochen liegen viele Bäume auf den Wegen. Bitte seien Sie vorsichtig und achten Sie auf herabstürzende Äste und Bäume. Das Betreten des Waldes geschieht zu jeder Zeit auf eigene Gefahr.

Zusatzinfos

Anreise

Hauteroda ist ein „Sackgassendorf“. Der kleine Ort liegt 6 km von Heldrungen entfernt, wo es eine Anschlussstelle zur A 71 Schweinfurt - Sangerhausen gibt. Der Wanderparkplatz Hauteroda ist ausgeschildert und liegt in der Ortsmitte.

Öffentliche Verkehrsmittel

Zum Startpunkt Hauteroda fährt die Buslinie 491 zur Haltestelle "Hauteroda" u. a. vom nächstgelegenen Bahnhof Heldrungen. Der Bahnhof Heldrungen liegt an der Regionalbahnstrecke Erfurt -Sangerhausen-Magdeburg.

Genaue Abfahrtszeiten finden Sie unter  www.vgs-suedharzlinie.de  oder www.bahn.de

 

Parken

Wanderparkplatz Hauteroda


Autor

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Allgemeine Infos

Geheimtipp
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