ORTOVOX Tourentipp: Lärcheck Ostwand - Dülferroute

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Tourdaten
7,72km
780 - 2.066m
Distanz
1.285hm
1.261hm
Aufstieg
09:00h
 
Dauer
Schwierigkeitsgrad
IV+
Kurzbeschreibung

Die Dülferroute an der Lärcheck-Ostwand ist eine abwechslungsreiche, alpine Kletterroute in einsamer und wilder Umgebung.

Schwierigkeit
schwer
Schwierigkeitsgrad IV+
Bewertung
Technik
Kondition
Landschaft
Erlebnis
Ausgangspunkt

Fischbachalm im Kaiserbachtal (857 m) Koordinaten: Geogr. 47.581751 N 12.346600 E UTM 33T 300479 5273227

Wegverlauf
Kaiserbachtal
Fischbachalm (840 m)
0,0 km
Lärcheck (2.123 m)
4,3 km
Bergwacht-Gedenkkapelle
7,6 km
Kaiserbachtal
7,6 km


Beste Jahreszeit
Jan
Feb
Mär
Apr
Mai
Jun
Jul
Aug
Sep
Okt
Nov
Dez
Beschreibung
Das Lärcheck ist der nordöstlichste Eckpfeiler des Wilden Kaisers und eine der eindrucksvollsten Berggestalten dieses Gebirges. Besonders von Osten - beispielsweise aus der Griesenau - beeindruckt seine steile, fast 700 m hohe Ostwand. Diese Felsbastion wurde das erste Mal 1912 von einigen der besten Kletterer der damaligen Zeit durchstiegen - Hans Dülfer und Hans Fiechtl - begleitet von Walter und Willi von Bernuth.

Die Dülferroute ist auch heute noch ein großzügiger und anspruchsvoller Wanddurchstieg. Obwohl die Route in einem Pause-Auswahl-Führer zu einer der lohnensten mittelschwierigen Kletterrouten der Ostalpen geadelt wurde, sollte man die Ansprüche an den reinen Klettergenuß nicht zu hoch ansetzen. Auf den fast 1000 Klettermetern findet man nur vergleichsweise wenige, wirklich begeisternde Passagen durch kompakte Verschneidungen, griffige Platten und steile Kamine. Entlang der Zustiegsschlucht klettert man meist seilfrei in glattgeschliffenen Rinnen oder steigt über gestuften schotterbedeckten Fels höher und mit dem düsteren Ausstiegskamin kommt das dicke Ende ganz zum Schluß. Hier ist solide Spreiztechnik im oberen 4. Grad erforderlich, wer Kaminkletterei nicht gewohnt ist, kann sich durchaus im 5. Grad wähnen. Nach ergiebigem Regen sollte man 3-4 Tage abwarten um ihn trocken vorzufinden. Diese Schlüsselstelle ganz am Ende, die im Mittelteil schwierige Wegfindung und der schuttbedeckte, stellenweise brüchige Fels in den leichten Passagen machen die eigentliche Schwierigkeit dieser Route aus. Der Durchstieg durch die Lärcheck Ostwand ist damit sicherlich einer der anspruchsvollsten 4er im Wilden Kaiser, aber für alpin erfahrene Kletter ein einmaliges Erlebnis in gewaltiger, einsamer Landschaft.

Schwierigkeit: 4+ (Stelle), überwiegend 3 und 4, in der Ostschlucht leichter

E-Grad: E3

Exposition: O

Wandhöhe: ca. 650 m

Weitere Infos: Kletterführer Wilder Kaiser

 

Wegbeschreibung
Zustieg zum Wandfuß: Von der Fischbachalm an der Brücke über den Kaisertalbach und auf der Forststraße ca. 15 Minuten nach Osten talauswärts, bis kurz nach einem tiefen Graben rechts ein Wegweiser "Lärcheck-Ostwand, nur für Kletterer" den Beginn des Zustiegswegs markiert. Hier führt ein schmales Steiglein anfangs links auf einen schmalen Rücken, dann nach rechts an den Begrenzungsrücken des Grabens. Am Anfang ist der Steig sehr undeutlich, teils auch nicht sichtbar aber das Gelände überall gangbar. Sobald es steiler wird, folgt man dem nun deutlicheren Weglein (einzelne rote Markierungen) in vielen Kehren hinauf zu einer Forststraße. Auf ihr kurz nach rechts zu ihrem Ende und nun einem deutlichen Steig weiter hinauf zu einem flachen, bewaldeten Rücken. Auf ihm nach rechts (Westen) etwa 100 Hm aufwärts, bis man durch lichten Buchen-Hochwald links an den Waldrand queren kann. Hier sucht man sich den besten Weg durch einen 40 m breiten Latschenstreifen und quert über steiles Geröll an den Wandfuß zum Beginn der markanten Ostschlucht (gut 1,5 h von der Fischbachalm). Hier befindet sich der Einstieg in die Ostwand.

Ostschlucht: Der Weg durch die Schlucht ist eigentlich nur Zustieg zur Dülferroute, erfordert aber stellenweise bereits Kletterei im III. Grad. An den zwei schwierigsten Passagen sind geklebte Sicherungshaken angebracht. Zwischendurch steigt man aber immer wieder im leichten Gehgelände höher. Ziel ist ein flaches, teils 30 m breiten Geröllband, das nach rechts aufwärts in die Scharte hinter dem Ostpfeiler zieht. Ohne Sicherung ist ein Zeitbedarf von 1 - 1,5 h für die Schlucht zu rechnen, gesichert wird aber - wenn überhaupt - dann nur an wenigen Stellen.

 

Dülferroute: Auf der Geröllterrasse angekommen, gilt es den Einstieg der "Dülfer" zu finden. Dieser (gebohrte Standhaken) befindet sich in einer versteckten Rinne leicht rechts unterhalb des großen Verschneidungssystems, durch das die Route im Mittelteil führt. Am besten folgt man der Schotterrampe gut 30 m nach rechts bis um die erste eher undeutliche Rippe und steigt dann gerade etwa 80-100 Seilmeter (II, Stellen III - schuttig und brüchig) aufwärts. Jetzt sieht man links oberhalb eine tiefe Kaminrinne in deren flacherer Verlängerung nach unten sich der erste Stand befindet.Ist der Einstieg gefunden, bietet die Orientierung keine weiteren Probleme mehr:

1. SL: Durch die Rinne hinauf bis zum Überhang (30 m, III)

2. SL: Die linke Rissverschneidung aufwärts, bis man in leichterem Gelände auf einer Rampe nach rechts zum nächsten Stand gelangt (30 m, IV)

3. SL: Erst gerade, dann rechs haltend unter die große Verschneidung. (25 m, III).

4. SL: Die griffige Verschneidung aufwärts in einen kleinen Kessel, Stand ganz rechts oben.

5. SL: Vom Stand nach links in die glatte Rissverschneidung und durch sie in schöner Kletterei zum Stand (30 m, IV)

6. SL: Weiter in der Verschneidung und dem Riß in ihrer Fortsetzung bis hinauf zu einer flachen Geröllterrasse (45 m, IV und III)

7. SL: Links über plattigen Fels in eine Rinne und durch sie aufwärts zum Stand (40 m, IV-)

8. SL: Rechts hinauf unter einen brüchigen Riss und aus ihm links hinauf zum Stand unter dem Abschlußkamin.

9. SL: Durch den steilen Kamin 8 m hinauf zu mehreren Haken (möglichst außen spreizen), dann flacher meist spreizend zum Ausstieg (40 m, IV+).

Vom Ausstieg kann man links in 2 Minuten über leichte Felsen zum Gipfel hinaufsteigen.

Abstieg: Dem teils markierten Weg nach Westen hinab bis in ein Schärtchen. Nun nicht links durch dieses absteigen (alte Markierungen, sehr brüchig), sondern 20 m nach Westen zum neuen Drahtseil und diesem entlang, dann über ein schrofiges Weglein hinab ins Schotterkar. Über die lange Schotterreise gehts flott hinab ins Kleine Griesner Kar und dort dem Steig (nochmal 150 Hm Geröllabfahrt) zügig bis ins Kaiserbachtal. Am Bach entlang nach rechts zurück zur Fischbachalm. Abstiegzeit durch Schotterreisen-Abfahrten nur ca. 1,5 h.

Höchster Punkt
2.066 m
Zielpunkt

Fischbachalm im Kaiserbachtal (857 m) Koordinaten: Geogr. 47.581751 N 12.346600 E UTM 33T 300479 5273227

Exposition
Höhenprofil

Ausrüstung

Alpinkletter-Ausrüstung

Tipps

Markus Stadlers Tipp: Tourenabschlussbier an der Fischbachalm.

Zusatzinfos

Anreise

Von der A96 Inntal- Kufstein in Oberaudorf ausfahren und über Kössen in die Griesenau. Hier rechts abbiegen und auf der Mautstraße zur Fischbachalm.

Parken

 Kostenloser Parkplatz an der Fischbachalm.


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