Zeiss, Abbe, Schott – die Geburt der Lichtstadt Jena

Logo Zeiss, Abbe, Schott – die Geburt der Lichtstadt Jena
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Wie wohl die Geschichte Jenas verlaufen wäre, wenn sich Carl Zeiss, Ernst Abbe und Otto Schott nicht in der Stadt an der Saale zusammengefunden hätten? Schwer zu sagen! Vermutlich könnte sich Jena heute nicht mit dem Beinamen „Lichtstadt“ schmücken, der sich vor allem auf die bahnbrechenden Entwicklungen in der Optik bezieht. Und die Stadt wäre um eine großartige Erfolgsgeschichte ärmer.

So aber gründete 1846 der Mechaniker Carl Zeiss seinen Betrieb in Jena und begann mit dem Bau von Mikroskopen und anderen wissenschaftlichen Apparaten. Daneben verkaufte er in einem kleinen Laden Geräte wie Lupen, Waagen und Lötkolben. Die Geschäfte liefen gut, so dass er bereits 1847 einen Lehrling einstellte. Der enge Kontakt, den Carl Zeiss mit Wissenschaftlern der Jenaer Universität pflegte, regte ihn zur ständigen Verbesserung seiner Mikroskope an. Von seinen Mitarbeitern in der Werkstatt forderte er höchste Präzision.

Einen entscheidenden Qualitätssprung erreichten die Zeiss-Mikroskope durch die Zusammenarbeit mit dem jungen Physiker Ernst Abbe, den Carl Zeiss 1866 als Mitarbeiter gewann. Bis zu diesem Zeitpunkt wurden die Objektive anhand von Erfahrungswerten hergestellt. Abbe widmete sich zunächst der Entwicklung von Messgeräten für optische Linsen und ermöglichte damit eine rationellere Fertigung. Ab 1869 befasste er sich mit der Berechnung der Objektive und entwickelte die Grundlagen der wissenschaftlichen Optik. Mit Abbes Arbeiten erlangte das Zeiss-Werk einen wichtigen technologischen Vorteil gegenüber den Mitbewerbern. Abbe wurde Teilhaber bei Zeiss.

1882 eröffnete der Chemiker Otto Schott ein glastechnisches Labor in Jena. Er hatte mit Glasschmelzen experimentiert und das Verhalten verschiedener chemischer Verbindungen bei der Glasbildung und Kristallisation erforscht. Aufgrund seiner Erkenntnisse konnten erstmalig Spezialgläser mit definierten optischen Eigenschaften hergestellt werden. Gemeinsam mit Abbe und Zeiss gründete Otto Schott 1885 das „Jenaer Glaswerk Schott & Genossen“, das sich zu einem weltbekannten Industrieunternehmen entwickelte.

In Jena, der Geburtsstätte der optischen Industrie, lässt sich das Wirken der drei Gründer an zahlreichen Orten zurückverfolgen:

  • Im Deutschen Optischen Museum ist die historische Werkstatt des Mechanikers Carl Zeiss zu sehen. Beeindruckend ist die umfangreiche Sammlung an Mikroskopen, Brillen, Ferngläsern und anderen optischen Geräten.
  • Das betriebsälteste Planetarium der Welt steht in Jena, 1926 wurde es eröffnet. Die einzigartigen Laser-Ganzkuppel-Projektionen sind zusammen mit einem Besuch im Art-Déco-Restaurant Bauersfeld in der Jena Tourist-Information für Gruppen buchbar.
  • Das Ernst-Abbe-Denkmal – ein vom Architekten Henry van de Velde entworfener Gedenkpavillon zu Ehren des Physikers, Unternehmers und Sozialreformers Ernst Abbe beherbergt im Inneren eine Marmorsäule mit Abbes Porträtbüste, erschaffen

von Max Klinger.

  • In der SCHOTT Villa, dem ehemaligen Wohnhaus von Otto Schott, wird über das Leben des Unternehmers und die Firmengeschichte berichtet.
  • Die Jena Tourist-Information lädt zu spannenden thematischen Gruppenführungen ein, z. B. „Carl Zeiss, Ernst Abbe und Otto Schott - Leben und Wirkungsstätten“, „Was in Jena begann - eine Spurensuche“ zur Industriegeschichte Jenas oder „Fünf Erfindungen aus dem Hause Zeiss“, ein Erlebnisrundgang.

Kontakt:
Jena Tourist-Information
Markt 16
07743 Jena
Tel. +49 (0) 3641 498050

Kontaktinformationen

Weiterführende Informationen:
www.visit-jena.de

Anfragen an:
tourist-info@jena.de